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Autocenter Safenwil:
damals, heute und bestimmt auch morgen
Wir schlagen hier und heute ein Stück Schweizer Wirtschafts- geschichte auf. Nicht ohne den Schritt zur Gegenwart und in Richtung Zukunft. Willkommen beim Autocenter Safenwil, das auf ein 70-jähriges Bestehen zurückblicken kann.
Die heutige Emil Frey AG könnte wahrlich angeben, tut sie aber nicht und zollt damit sympathisch jener Zeit Tribut, als Firmen- gründer Emil Frey mit seinem Sohn Walter auf der Treppe der «Austini» in Safenwil stand, wie der neue Arbeitgeber Überlie- ferungen zufolge damals in der regionalen Bevölkerung fast liebevoll genannt wurde, und von seinen Visionen erzählte.
Blick zurück
Der Begriff «Austini» kommt selbstver- ständlich von Austin, der allerersten bri- tischen Automarke, die damals in den Anfangstagen von Safenwil aus vertrieben wurde. Heute sitzen wir Geschäftsführer André Steiner gegenüber, der im Gespräch mit viel Respekt und auch Stolz die Firmen- geschichte kurz Revue passieren und sie sehr schön aufleben lässt.
Das dicke, grosse Buch aus 1988 mit den historisch belegten Annalen dieser Firma mag etwas Patina angesetzt haben in all den Jahren, aber der Spirit vor Ort hat nichts an Vitalität eingebüsst. Im Gegenteil. Besucherinnen und Besucher im heutigen Autocenter direkt an der A1 spüren un- mittelbar, dass sie hier an einem ganz be- sonderen, geschichtsträchtigen Ort sind. «Damals», erzählt André Steiner, «war ja hier bloss ein Feldweg, als Emil angefangen hat – mit einem Vertriebsvertrag von Austin Motors UK in der Tasche». Anmerkung am Rande: Emil Frey eröffnete 1924 seine erste Werkstatt in Zürich und kam erst Jahre später ins Mittelland, um an seiner Vision des nationalen Autovertriebes für die Zu- kunft zu arbeiten.
Damals ...
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... und heute
Von sechs auf über 800
Ziel von Emil Frey war, ein schweizeri- sches Logistikzentrum für Fahrzeugimport aufzubauen. Den nationalen Knotenpunkt ermittelte er mit einem Massstab, in dem er vom Bodensee zum Genfersee und Ba- sel bis Chiasso je eine Gerade zog, der Schnittpunkt war in Olten. Somit war der Grossraum im Mittelland gesetzt, in wel- chem dereinst dieses Autocenter entstehen sollte. André Steiner: «Emil Frey war ein Visionär, schwärmte seinem Sohn Walter schon vor der Entstehung der National 1 vor, was in seinem Kopf vorging.»
1951 nahm die Vision schliesslich Formen an, mit dem Kauf eines Industriegebäudes und von 11500 m2 Bauland startete die Emil Frey AG mit den ersten Mitarbeiten- den in Safenwil. Gemäss Überlieferung hat
die Gemeinde Safenwil nach dem Eintrag im Grundbuch die Bitte vorgetragen, man möge doch mindesten sechs Leute aus dem Dorf beschäftigen. Diese Zusage an die Gemeinde bereitete Emil Frey keine Mühe, denn die individuelle Mobilität war im Wachstum begriffen. Heute, nur um den Unterschied zu damals zu verdeutlichen, sind über 800 Arbeitnehmer beschäftigt. Über 50 Lernende werden in elf Berufsbil- dern bei der Emil Frey AG in Safenwil aus- gebildet. Langjährige und sehr, sehr treue Mitarbeitende bilden das eigentliche Kapi- tal und Rückgrat der Firma.
Wichtige soziale Funktion
«Wir beschäftigen Menschen aus aller Herren Ländern und sind in der Region auch bekannt dafür, dass wir Geflüchteten eine Chance geben, hier beruflich Fuss zu



















































































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