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 «Plötzlich kam ein Aschenbecher geflogen... »
Marika Sulke, Sie sind Problemlöserin. Was machen Sie, wenn Sie selber Un- lösbares in Ihrer Anlage vorfinden? Marika Sulke: (Belustigt) Das hat mich jetzt aber noch niemand gefragt (lacht). Selbst ist die Frau, würde ich sagen. Unlösbar gibt es nicht.
Wie bilden Sie sich weiter, virtuell oder besuchen Sie Kurse?
Beides natürlich, on the job. Ich liebe es aber, «richtige» Kurse mit real existieren- den Menschen zu besuchen, ich finde das für die Persönlichkeitsentwicklung enorm wichtig – abgesehen davon, dass ich das Glück hatte, bis jetzt sehr spannende und lehrreiche Kurse zu besuchen.
Haben Sie mit Kunden schon beson- dere Geschichten erlebt?
Oh ja! Ich habe mal einem Kunden mehr- fach mündlich, mit Mails und per Post gera- ten, dass er seine Hardware wechselt, weil veraltet und absturzgefährdet. Nichts pas- sierte, bis es eben passierte. Ich musste subito zum ihm und habe gemerkt, dass er auf 180 war, sauer auf seinen Computer und noch mehr auf sich selber. Der liess seine Wut an einem Aschenbecher aus, der plötzlich neben mir gegen die Wand flog. Ich habe ihn nur wortlos angeschaut, was ihm offensichtlich guttat. Die Anlage war jedoch nicht mehr zu retten, wohl aber eine erstaunliche Datenmenge. Aber eine Episode muss ich Ihnen noch erzählen...
Ich bitte sogar darum.
Ein Kunde von mir hatte einen Informatik- Administrator, der nicht bloss alles wusste, sondern immer alles besser wusste. Ich habe dem Kunden einmal einen Virus- Scanner installiert, der vom Administrator verstellt wurde, mit dem Resultat, dass der Kunde einen Virus einfing. Nach sechs Stunden musste ich anrücken. Es war eine kurze Sache. Der Clou: Dieser Administ- rator hat dem Kunden die sechs Stunden glatt verrechnet. Resultat: Er ist dort nicht mehr für die Informatik zuständig...
Sondern Sie.
Ja, so ist es (schmunzelt).
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Absichtlich faire Preise für kleine Unternehmen
Marika Sulke ist nicht bloss Fachfrau aus dem Gebiet der Informatik, sie trägt ihr Herz auch auf dem rechten Fleck.
In der Tat: Weil auf Kleinbetriebe – wie sie selber – spezialisiert, verrechnet sie ihren Kunden nicht jene Stundenansätze, wie Grossbetriebe sich das ge- wohnt sind.
«Consultation first!», könnte man bei ihr in Anlehnung an einen bekannten Spruch feststellen. Beratung steht bei ihr an erster Stelle, wenn sie mit Kunden spricht. Dank ihrer Ausbildung – u. a. Webdesign und Marketing, Datenbanksysteme, Program- mierungen – hat sie ihren Kunden vieles zu bieten, damit diese zum Schluss ein op- timales Preis-/Leistungsverhältnis erhalten.
Webdesign ab 990 Franken
«Viele Kunden kommen zu mir, um sich eine Website gestalten zu lassen», sagt Marika Sulke, was weiter nicht erstaunen kann, gibt es Webdesign doch bei ihr für unter 1000
Franken für eine achtseitige Homepage. Die Präsentation ist in vielen Fällen nicht die einzige Herausforderung, mit der sich die Kunden beschäftigen: «Es kommt regel- mässig vor, dass jemand ein Produkt oder eine Dienstleitung zu bieten hat, aber nicht wirklich weiss, wie diese zu vermarkten ist.»
Weil Marketing während ihres Studiums ein Lieblingsfach war, können die Kunden auf eine fundierte Beratung zählen. Was ist meine Positionierung? Wer ist mein Ziel- publikum? Womit grenze ich mich bei der Konkurrenz ab? Wo möchte ich in einem Jahr stehen, wo in drei? «Der Kunde muss sich dabei bewusst sein, dass die Home- page mit ihrem Angebot nicht in erster Linie ihm selber gefallen muss, sondern seinem Zielpublikum.» Wo die Frau Recht hat, hat sie Recht.
Beratung bei der Vermarktung
Man weiss es: Traditionelle Werbung hat – vor allem bei kleineren Budgets – aus- gedient. Wie aber setzt man das Geld er- folgversprechend ein? «Social media ist ein Muss», sagt Marika Sulke, und beweist umgehend ihre Professionalität: Sie hat ein eigenes System entwickelt, den Digitalisie- rungs-Blueprint. Mit diesem steigert sie on- line wie offline den Umsatz Ihrer Kunden um bis zu 30%.
Die diplomierte Wirtschaftsinformatikerin HF ist Generalistin und liebt, was sie tut. «1992 habe ich meine Ausbildung als In- dustrieelektronikerin in der Fachrichtung Gerätetechnik abgeschlossen, das war der Grundstein für meine Leidenschaft». Das erklärt, weshalb sie nicht bloss bei Soft- ware mitreden kann, sondern auch bei der Hardware.
Marika Sulke beim Kunden
Mit Professionalität – auf www.wibss.ch nachzusehen – begegnet Marika Sulke ih- rem Gegenüber immer auf Augenhöhe. Wohltuend auch: Fachausdrücke gebraucht sie nur, wenn erforderlich, Fremdwörter nutzt sie selten. Sie überzeugt mit ihrer De- vise: «Weshalb kompliziert und aufwändig, wenn es einfach und preiswert geht?» Und wenn ein Fehler auftritt: «Ich finde ihn.»











































































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