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 Liebe Leserinnen und Leser
Die beiden Basel bestimmen weitgehend den Puls der Region, die wir, unter Einbezug der solothurnischen Bezirke Thierstein und Dorneck sowie des aargauischen Fricktals, als Nordwest- schweiz kennen.
Die Lage im Dreiländereck und der Rheinhafen haben von jeher zu einem regen wirtschaftlichen und kulturellen Austausch mit den Nachbarländern Frankreich und Deutschland geführt und mit der Wasserstrasse zur Weltoffenheit beigetragen, welche die Basler Grundhaltung prägt. Im Lauf ihrer geschichtsträchtigen Vergang- enheit wurde die Nordwestschweiz zu einem der begehrtesten Wohn- und Arbeitsorte der Schweiz, mit Basel als Aushängeschild für internationale Handelsbeziehungen, als Bildungshochburg und Kulturstadt.
Im Verhältnis zu seiner Population bietet Basel ein erstaunlich hohes kulturelles Angebot: das Stadttheater und diverse alternative Klein- kunst-Bühnen, ein reiches Konzertleben, die 1460 gegründete Uni- versität, die Musikakademie und zahlreiche staatliche und private Museen wie das Kunstmuseum, die Fondation Beyeler, das Museum Tinguely, das Museum für Gegenwartskunst, das Papier-Museum und das Museum der Kulturen. Dazu kommen weitere Museen, viele Galerien, die jährliche internationale Kunstmesse «Art Basel», der 1874 eröffnete «Zolli», eine der bedeutendsten Zoologischen Anla- gen Europas, und der Botanische Garten, dessen Geschichte zu- rückreicht bis ins Jahr 1589.
Wer Basel besucht, sollte die gepflegte Schönheit der Altstadt mit ihrem pittoresken Rathaus und dem imposanten Münster kennen- lernen auf einem (geführten) Gang durch die Quartiere und Gassen und, auf einer Fahrt auf dem Rhein mit einer der Fähren, die Kulisse geniessen.
Dass Traditionen hier gerne hochgehalten und leidenschaftlich ge- pflegt werden, beweisen nebst zahllosen anderen Bräuchen und Gepflogenheiten der spektakuläre Liestaler «Chienbäse» und die renommierte Basler Fasnacht, seit 2017 UNESCO-Weltkulturerbe.
In den Bereichen Wissenschaft, Kultur und Sport wartet Basel mit bedeutenden Namen auf. Beispielhaft für viele andere gelten die Mathematiker-Familie Bernoulli, der Philanthrop Christoph Merian, Gründer der gleichnamigen Stiftung, der Dichter Johann Peter Hebel, der Historiker Jacob Burckhardt, der Mathematiker Leonhard
Euler, der Theologe Karl Barth, der Mikrobiologe und Nobelpreis- träger Werner Arber, die surrealistische Künstlerin Meret Oppen- heim, der Plastiker und Maler Jean Tinguely, die Architekten Peter Zumthor sowie Herzog und de Meuron, der Filmemacher und Oscar- Preisträger Arthur Cohn, der verschollene Umweltaktivist Bruno Manser und die Tennis-Grösse Roger Federer.
In wirtschaftlicher Hinsicht ist Basel bekannt primär aufgrund inter- national führender Pharmakonzerne wie Novartis, Hoffmann La- Roche, Lonza und anderer global operierender Firmen sowie der Swiss International Air Lines und, nicht zuletzt, als Bankenplatz mit der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich und den hier ansäs- sigen UBS und Credit Suisse.
Ausgrabungen und Funde aus der frühen Eisen- und Bronzezeit, rö- mische Siedlungsreste und mittelalterliche Stadtanlagen belegen, dass Basel schon in weit zurückliegender Zeit ein wichtiger Han- delsknotenpunkt war und sich hier ein reges gesellschaftliches und kulturelles Leben entfaltet hatte. Besonders beeindruckend sind die Ausgrabungen der 44 v. Chr. am Südufer des Rheins gegründeten Römischen Kolonie Augusta Raurica. Um 200 n. Chr. lebten hier be- reits ca. 10000 Menschen, die Vorgängerinnen und Vorgänger von allen, die das Glück haben, jetzt in diesem schönen Teil der Schweiz leben zu dürfen.
Die beiden Basel und ihre Umgebung bieten in jeder Hinsicht gut ausgebaute Infrastrukturen, attraktive Wohn- und Arbeitsbedingun- gen, ein vielschichtiges Vereinsleben und einen mannigfaltig nutz- baren Lebens- und Erholungsraum. Willkommen in der Nordwest- schweiz, willkommen im Baselbiet.
Prof. Dr. Udo Rauchfleisch
  Weltoffenheit prägt die Basler Grundhaltung.
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