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 Innovative Ostschweiz – und der Thurgau mittendrin
Innovation und digitale Transformation – zwei Begriffe, die Zwillinge sein könnten und oft im gleichen Zusammenhang genannt werden. Innovation wird in der Umgangssprache im Sinne von neuer Idee und Erfindung sowie für deren wirtschaftliche Umsetzung verwendet. Digitale Transformation ist der Einsatz digitaler Techno- logie zur Transformation von Dienstleistungen oder Unternehmen, indem nicht-digitale oder manuelle Prozesse durch digitale ersetzt werden oder ältere Technologien durch neuere ersetzt werden. So weit so gut, aber was hat das speziell mit dem Thurgau zu tun? Einiges.
Diese Themenfelder bergen für unseren Kanton grosses Potential, das es zu nutzen gilt. Wer etwas in die Wirtschaft zwischen Hörnli und Bodensee eintaucht, wird schnell feststellen, dass es bereits viele Thurgauer Unternehmen – klein wie gross – gibt, die sehr inno- vativ sind und zu den besten ihres Markts gehören. Dazu gehören Zugbauer, Hersteller von Fotoprodukten, Anbieter von digitaler Tele- medizin, Produzenten von Sensor-Technik, Entwickler von Block- chain-Zeitstempeln und viele weitere. Sie alle sind Wegbereiter und Beispiele dafür, dass Innovation im Thurgau stattfindet.
Neben Standortfaktoren wie Erreichbarkeit, tiefe Steuern, Rechts- sicherheit, Fachkräfte oder Grenznähe gehört für den Erfolg einer Wirtschaftsregion eine gute Internet-Infrastruktur dazu. Damit sind Glasfaserverbindungen und der moderne Mobilfunkstandard 5G gemeint. Ohne diese Datenautobahnen geht morgen gar nichts mehr. Der Thurgau tut gut daran, diese weiter auszubauen und der gesamten Bevölkerung zugänglich zu machen. Gerade schnelles Internet ist für ländlich geprägte Gebiete, die nicht von der Anzie- hungskraft von wirtschaftlichen Ballungszentren wie Zürich, Basel oder dem Arc lémanique profitieren, essentiell.
Innovative Unternehmen und eine moderne Infrastruktur sind das eine. Das andere sind Bildungsmöglichkeiten und ein koordinier- tes Vorgehen, um die Themen der Zeit gemeinsam anzupacken. Unser Kanton ist hinsichtlich der Bildungsmöglichkeiten in der Ostschweiz eigentlich gut «eingebettet». Die Ostschweizer Fach- hochschule OST, die auch vom Thurgau mitgetragen wird, widmet sich in verschiedenen Gebieten der Digitalisierung. Bald wird der Innovationspark Ost seinen Betrieb aufnehmen. Er nimmt die Kern- kompetenzen der Ostschweizer Wirtschaft und Hochschulen auf. Dabei fokussiert er auf die Innovationsschwerpunkte Gesundheit, Digitalisierung von Geschäftsmodellen sowie auf die Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie.
Vielfach vergessene, aber sehr erfolgreiche Institutionen sind der Hochschulstandort Kreuzlingen-Konstanz und die «Swiss Future Farm» in Tänikon. Mit der Farm wird eine ideale Basis für die ag- rartechnische Forschung und Entwicklung in Verbindung mit einem professionellen Austausch auf Augenhöhe mit den Landwirten ge- schaffen. Der Hochschulstandort am Bodensee bietet neben der Pädagogischen Hochschule Thurgau die Universität Konstanz sowie die Fachhochschule HTWG. Die Uni hat das Prädikat einer deutschen Exzellenzuniversität, derer es nur 11 gibt. Beide Hoch- schulen haben eine stattliche Anzahl an ProfessorInnen im Fach der Informatik, die Grundlage für digitale Prozesse ist.
Seit 2019 sind wir seitens Industrie- und Handelskammer zudem mit dem Projekt «Digital Campus Thurgau» auf Kurs. Das Gene- rationenprojekt soll an den Hochschulstandort Kreuzlingen-Kons- tanz anknüpfen und den Thurgau bei der Bewältigung der digitalen Transformation unterstützen. Sie sehen, die Voraussetzungen für einen innovativen Thurgau sind vielseitig und gut.
Christian Neuweiler,
Präsident Industrie- und Handelskammer Thurgau
  Die Voraussetzungen für einen innovativen Thurgau sind vielseitig und gut.
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Bildnachweis: IHK Thurgau
 






















































































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