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Fussspezialist Lars Frauchiger stieg zu höherer Fechtehre auf
Neben einem guten Auge
und blitzschnellen Reaktionen ist beim Fechten auch Fuss- arbeit sehr wichtig.
Fürs Fusswohl sorgt im
Berner Fuss Zentrum der
Arzt Lars Frauchiger, der 2021 an die Spitze des Schweizer Fechtverbands aufstieg.
«Es gibt wohl kaum eine Sportart, die dem Menschen auf so vielen Ebenen etwas ab- verlangt und ihm gleichzeitig auf ebenso vielseitige Art etwas gibt», sagt Lars Frau- chiger über das Fechten. Er hat am Insel- spital Bern die ärztliche Spezialausbildung im Bereich Orthopädie absolviert und am Spital Thun die Fusschirurgie geleitet. 2018 machte sich Frauchiger dann selbständig und eröffnete sein Fuss Zentrum an der Schänzlistrasse 33 in Bern (mehr Infos im Kontext). Das Zentrum ist in einem Neben- gebäude des Salem-Spitals untergebracht. Im selben Jahr wurde Frauchiger auch zum Präsidenten des Fechtclubs Bern (FCB) gewählt.
Auftritt am FIE-Kongress
Nach gut zehnjährigem Bestehen einer Vorgängerorganisation wurde der damalige Cercle d’Escrime de Berne (CEB) als Club im September 1925 gegründet. Seit 1979 liegt das Domizil des Clubs, der heute rund 150 Aktive und zirka 60 Junioren zählt, in Bern an der Gewerbestrasse 36. Nach gut drei Amtsjahren gab Frauchiger 2021 das FCB-Präsidium ab. Sein Nachfolger an der Spitze des Berner Fechtclubs ist neu Pa- trick Raedersdorf. Lars Frauchiger seiner- seits wurde zum Präsidenten des Schwei- zer Verbandes (Swiss Fencing) berufen und durfte als solcher im November die Er- öffnungsrede halten am Kongress der FIE (Fédération Internationale d’Escrime, heute auch International Fencing Federation ge- nannt). Der Kongress fand in Lausanne statt, wo die FIE ihren Sitz hat.
Lars Frauchiger hielt als Präsident des Schweizer Fechtverbandes die Eröffnungsrede am FIE-Kongress in Lausanne. (Foto: zvg)
 Trotz höheren Ehren, die er nun bekleidet, bleibt Lars Frauchiger, der als Neunjähri- ger mit dem Fechten begann, dem Club in Bern weiter verbunden. «Wir sind offen für alle», sagt der vormalige Präsident und be- tont: «Bei uns trainieren vom Acht- bis zum Neunzigjährigen». Im Ausbildungszentrum an der Gewerbestrasse 36 in Bern will der FCB neben der sportlichen Schulung auch Werte wie Disziplin, Kameradschaft und Loyalität vermitteln. Der Club steht aber auch allen Fechterinnen und Fechtern of- fen, die den Sport aus Plausch ausüben.
Anja Straub schrieb Geschichte
Eine grosse Gruppe wird durch die Fecht- lehrer unter Leitung von Maître Gabriel Nie- laba jedoch gezielt gefördert und soll der- einst an der nationalen und internationalen Spitze mitmischen. Dort stand einmal die Bernerin Anja Straub, die 1989 das erste
WM-Gold der Schweizer Fecht-Geschichte im neu geschaffenen Degen-Wettbewerb der Frauen holte. Zuvor war das Degen- fechten – genau wie der Säbel – den Män- nern vorbehalten. Die Frauen konnten sich nur mit der leichten Waffe Florett messen, die als «femininer» galt.
Auch die Florett- und Degenfechter Da- niel Giger sowie die Brüder Bernhard und Christian Kauter wuchsen im Fechtclub Bern heran, was dem Verein viele neue Mitglieder brachte. Die erfolgreichen ehe- maligen Weltklassesportler Gabriel Nielaba (polnischer Meister 1976), Daniel Giger (Vize-Weltmeister, zweifacher Olympiame- daillen-Gewinner und Coach der Schwei- zer Degen-Nationalmannschaft) und Silvio Fernandez (aktiver Spitzenfechter, vier- mal Olympiadiplom) engagieren sich auch heute noch beim Fechtclub Bern als Trainer.



















































































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