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2113 Therapie der 1. Wahl empfohlen und ent-
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prechend auch von den Krankenkassen
als Pflichtleistung vergütet. Dabei sind diese ambulanten Verfahren nicht nur günstiger als eine stationäre Behandlung, sondern sparen aufgrund des kürzeren Arbeitsausfalls noch zusätzliche Kosten im Gesundheitswesen.
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zur Therapie im Allgemeinen und zur Me- thode im Besonderen liegt aber letztendlich immer beim Patienten – eine Operation kann dabei praktisch immer vermieden werden. Dies übrigens auch, wenn bereits operiert wurde und wieder neue Krampfadern her- vortreten (Rezidiv). Gerne beraten wir Sie ausführlich.
Neuerdings gibt es sogar die Möglichkeit, die krankhaften Venen mittels speziellem «Se- kundenkleber» dauerhaft zu verschliessen – mit nur einer Punktion, vergleichbar mit ei- ner Blutentnahme, und ganz ohne Kompres- sionsstrümpfe. In meiner Zeit als Leitender Arzt am Universitätsspital Basel haben wir dieses Verfahren als erstes Zentrum in der Schweiz eingeführt, und unsere Erfahrungen mit dieser besonders schonenden Methode waren bisher sehr positiv. Die Entscheidung
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Das Therapieprinzip (1). Die Vene wird am un- teren Bein punktiert und ein Katheter in der Vene bis in die Leistenregion vorgeschoben. Anschliessend wird der Katheter langsam zurückgezogen und die Vene dabei mittels Laser (2), Clarivein (3) oder Venenkleber (4) dauerhaft verschlossen. Die Punktionsstelle nach erfolgter Behandlung (5).
 Laser- und Radiofrequenz
Das Prinzip der endovenösen Laser- und Radiofrequenz-Venenverödung beruht auf einer loka- len Schädigung der Venenwand mit Hitze samt nachfolgender Schrumpfung und Vernarbung der behandelten Vene. Im Gegensatz zur traditionellen Krampfaderchirurgie ist bei diesem Verfahren ein Schnitt in der Leiste oder Kniekehle nicht mehr notwendig, und der Eingriff wird ambulant durchgeführt. Nach ultraschallgesteuerter Punktion der Vene wird ein Mikrokatheter in die Vene eingelegt und eine lokale Kühl- und Anästhesielösung entlang der Vene eingefügt, die danach mit Hitze verödet wird. Eine alleinige oberflächliche Betäubung ist hierfür ausreichend und eine Voll- oder Rückenmarknarkose nicht notwendig.
Sklerotherapie
Die Venenverödung mittels einer speziellen Alkohollösung wird ebenfalls meist ambulant durch- geführt. Im Allgemeinen wird ultraschallgesteuert eine schaumige Substanz in die Krampfadern gespritzt, mit dem Ziel, diese zu veröden und zu vernarben. Neben den geringen Kosten spricht die relativ einfache und schnelle Anwendung für die Sklerotherapie. Sie ist aber nicht so gut steuerbar und nicht ganz so effektiv wie die katheterbasierten Verfahren und wird von den Fachrichtlinien eher zur Behandlung von Seitenästen und retikulären Varizen insbesondere bei einem Wiederauftreten von Krampfadern (Rezidiv) empfohlen.
Clarivein
Als Weiterentwicklung der Sklerotherapie wurde eine mechano-chemische Ablation (Fachab- kürzung: MOCA; Clarivein) entwickelt, die auf einem zweifachen Wirkprinzip basiert. Eine schnell rotierende Katheterspitze führt zu einer mechanischen Schädigung der Vene. Gleichzeitig wird über den Katheter eine schaumige Substanz eingebracht, was zu einer chemischen Verödung führt. Da keine Hitze eingesetzt wird, ist keine lokale Kühlflüssigkeit/Betäubung entlang der Vene notwendig, das Risiko von Haut- und Nervenschäden ist praktisch ausgeschlossen. MOCA ist etwas effektiver als die reine Sklerotherapie.
«Sekundenkleber»
Die neueste und speziell minimalinvasive Methode zur Behandlung von Stammvenen ist das Veröden bzw. Verkleben mittels Cyanoacrylat, einer Art «Sekundenkleber». Dabei wird ultra- schallkontrolliert ein Teflonkatheter in die Vene eingelegt, die von innen über den Katheter ver- klebt wird. Bei dieser Methode entfällt sogar eine örtliche Betäubung, und die Vene kann in allen Abschnitten ohne Risiko einer Nervenverletzung behandelt werden. Auch das Tragen von Kompressionsstrümpfen entfällt, und die Patienten können oft unmittelbar nach dem Eingriff die normalen Tätigkeiten wieder aufnehmen.
  Gefäss praxis am See
   Prof. Dr. med. Heiko Uthoff / Dr. med. Viviane Weiss
Fachärzte für Angiologie (Gefässmedizin), FMH
FA Phlebologie (Venenleiden) und endvenöse thermische Ablation von Stammvenen bei Varikose, USGG
Gefässpraxis am See AG St. Anna im Bahnhof
Zentralstrasse 1, 6003 Luzern
Telefon +41 41 211 00 22 E-Mail gas@hin.ch
 www.gefaesspraxis-am-see.ch
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