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 Liebe Leserinnen, liebe Leser
Wussten Sie, wieviel der Kanton Luzern zur gesamten Landfläche der Erde beisteuert? Mit 1 493 520 000 m2 Kantonsgebiet sind es gerade mal 0,001 Prozent der gesamten Landfläche der Erde. Stellen wir diese «Mikrozahl» in den Kontext unseres Wirkungs- kreises, wird sie für uns alle ganz wichtig und zum zentralen emotionellen Thema.
Die Rede ist von jenem geliebten Fleckchen Erde, wo sich unser privates und öffentliches Leben hauptsächlich abspielt, wo wir einen privilegierten Alltag geniessen in jener Region, die für Gäste aus aller Welt zu den begehrtesten Destinationen zählt.
Seit Anbeginn der Reisebranche haben sich Stadt und Land Luzern, dank ihrem einmaligen Angebot an natürlichen, touristischen und vielerlei anderen Attraktionen, zu einer touristischen Hochburg ent- wickelt, deren Erfolg mit dem der Besten in Europa locker mithal- ten kann. Auch wenn der idyllische Charme des Gesamtangebots weitgehend erhalten blieb, mutierte der Tourismus zum gewichtigen Wirtschaftsfaktor für Stadt und Land. 2019 generierte die Branche eine Bruttowertschöpfung von über 1 300 Mio. CHF und rund 12 500 Arbeitsplätze. Als Zentrum des Geschehens erbrachte die Stadt Luzern rund zwei Drittel der Leistung.
Als Mitglied der Regierung freut mich ganz besonders die Tatsache, dass im touristisch schwierigen 2020 kaum ein Rückgang der in- ländischen Nachfrage zu verzeichnen war. Das zeigt, wie sehr sich die Schweizerische Bevölkerung mit unserer Region identifiziert und wie stolz die Schweiz ist, dass der Kanton Luzern zu den Highlights unseres Landes zählt.
Natürlich ist diese starke Position das Verdienst aller, die aktiv zu unserem Wohlergehen, unserer Prosperität und Sicherheit beitra- gen. Wenn Wirtschaft, Politik, Verwaltung und Unternehmungen jeder Grössenordnung in Stadt und Land weiterhin Hand in Hand arbeiten mit dem gemeinsamen Ziel, unseren Standard weiter aus- zubauen, werden wir alle vom Ergebnis profitieren. Unsere gross- artige Naturkulisse wurde uns geschenkt, dieses Geschenk haben unsere Vorfahren mit Anpassungsfähigkeit und unternehmerischem Fleiss veredelt. Wir sind in der Pflicht, dieses Legat zu würdigen. Grosse Komponisten, Dichter, Autoren, Musiker, Bildhauer und Ma- ler machten die Welt aufmerksam auf unser Paradies in der Zen- tralschweiz – wir alle sind aufgerufen, mit Engagement und Weit- sicht dafür zu sorgen, es zu pflegen und zu erhalten für uns, unsere Nachkommen und unsere Gäste. Deshalb müssen wir unseren Blick nicht nur mit Respekt zurück, sondern vor allem aufmerksam in die Zukunft richten!
Dieser Blick nach vorne darf nicht zum politischen «blinden Fleck» werden, gefragt ist Rundum-Sicht. Wichtig für den gemeinsamen Erfolg sind gut funktionierende Stadt-Land-Partnerschaften, wel- che primär von der Politik angestossen werden sollen. Hier sind Pragmatismus und Vertrauen am Platz. Dieses kann man nicht ein- fordern, es ist und bleibt eine «riskante Vorleistung». Deshalb: Ohne Vertrauen und Interesse füreinander bleibt man sich fern! Beide, Stadt wie Land, sind gefordert, zusammen Lösungen zu suchen in wichtigen Punkten wie Kultur, Verkehr und Mobilität. Ich stehe ein für die Vielfalt und das Verbindende zwischen Stadt und Land, was be- deutet, Unterschiede und Eigenheiten zu respektieren. Dank unse- rer Kleinräumigkeit kennt man seine Nachbarn, die Stadt kennt die Landschaft und umgekehrt. Aber es besteht Raum nach oben: Trotz einer hochmobilen und hochkommunikativen Zeit wissen beide zu wenig voneinander. Und wer sich nicht kennt, bleibt sich fremd, lebt auf Distanz. Dabei ist die Voraussetzung für jede tragfähige Lösung der Dialog – und das gegenseitige Verständnis. Wir brauchen das partnerschaftliche Miteinander von städtischen und ländlichen Ge- bieten. Daran arbeiten wir, weil wir in den Unterschieden Potential zur Stärke sehen.
In der Stadt, auf dem Land oder in der Agglomeration zu leben be- inhaltet die Freiheit, sich für ein bevorzugtes Lebensmodell zu ent- scheiden. Für mich ist es die zentrale Aufgabe der Politik, im gan- zen Kanton ähnliche Lebensverhältnisse anzustreben und Stadt und Land einander näher zu bringen. Geht es letztlich nicht darum, die Wettbewerbsfähigkeit des ganzen Kantons zu fördern?
Mein Fazit: Willkommen im luzernischen Paradies, freut Euch daran, arbeitet mit am Erfolg und tragt Sorge dazu.
Marcel Schwerzmann,
Regierungspräsident
   Der Kanton Luzern gehört zu den Highlights, die unser Land zu bieten hat.
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