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 Geschäftsführer Lukas Zihlmann
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Das Auto der Schweizer
   Der Skoda Octavia ist seit Jahren das meistverkaufte Auto der Schweiz. Dafür gibts gute Grün- de. Hinter dem Erfolg stecken ein einzigartiges Preis-Leistungs- Verhältnis sowie viel Herzblut. Letzteres war am Anfang nötig. Denn der Aufstieg in unserem Land, der vor rund einem Vierteljahrhundert begann,
war steinig ...
«Ich suchte einen Job als Automech. Irgend- einen. Ich hatte damals vor allem Musik im Kopf», erinnert sich AMAG Emmen-Ge- schäftsführer Lukas Zihlmann. «Ich klap- perte in Luzern eine Garage nach der ande- ren ab – vergeblich. Schliesslich kriegte ich in einer Skoda-Garage an der Maihofstrasse eine Chance.» Skoda hatte damals einen schlechten Ruf – Jahrzehnte kommunisti- scher Planwirtschaft hatten eine der ältes- ten Automarken der Welt fast ruiniert. Ge- schäftsführer Thomas Zürcher jedoch glaubte an Skoda. «Weil er wusste, wie stolz
die Arbeiter in Tschechien auf ihre Marke waren, und weil es klare Anzeichen gab, dass es aufwärts gehen würde: Die Kon- zernleitung hatte einige kluge unternehme- rische Entscheidungen getroffen. Ich liess mich von Thomas’ Begeisterung anstecken und habe das nie bereut.» Mit dem Octavia begann 1996 der Aufstieg der Marke. Wa- rum ist Skoda in unserem Land so erfolg- reich?
«Skoda ist wie für uns Schweizer gemacht», bringt es Lukas Zihlmann auf den Punkt. «Wir sind bodenständig und prüfen ganz ge- nau, was wir für unser Geld kriegen.» Denn das Preis-Leistungs-Verhältnis ist unschlag- bar. Das Platzangebot ebenso. Und man hat bei Skoda an alles gedacht: Im Kofferraum gibt es einen Haken für Einkaufstaschen, in der Seitentüre Platz für einen Schirm. Ver- staut man den Schirm nass, läuft das Was- ser ausserhalb des Interieurs ab. Der Eis- kratzer steckt im Tankdeckel, dient auch als Lupe und als Profiltiefen-Skala für Kontroll- messungen der Pneus – einfach praktisch oder «simply clever», wie der Skoda-Slogan lautet. «Wieso also soll ich 20000 Franken mehr ausgeben, wenn ich dasselbe bei Skoda zu einem günstigeren Preis haben kann?» Das Design ist zurückhaltend, be- sticht auf den zweiten Blick. Und man punk- tet durch technische Innovation ...
Zur Modellpalette zählt etwa der kompakt- rassige Fabia, der City-SUV Kamiq und seit Kurzem der vollelektrische SUV Enyaq iV mit umweltfreundlichen Materialien, Schnellladefunktion und einer Reichweite von über 520 km – ein attraktives Paket. Skodas verkaufen sich also fast von alleine? «Ganz klar nein», so Lukas Zihlmann. «Die Kunden sind besser informiert als früher und kommen mit klaren Vorstellungen zu uns in die AMAG nach Emmen.» Deshalb ist die Beratung nicht weniger wichtig – im Ge- genteil. «Wir wollen nicht einfach ein Auto ‹vertschutten›, sondern eine Beziehung zum Kunden knüpfen. Diese startet, wenn er zum ersten Mal über die Schwelle tritt – wir begrüssen ihn herzlich. Alles andere baut darauf auf. Wir klopfen mit ihm seine Bedürfnisse ab, hinterfragen auch fixe Vor- stellungen. Der Kunde spürt so, dass wir ihn ernst nehmen. Es entsteht Vertrauen.» Die Nähe zu den Kunden ist gross bei der AMAG Emmen, die Beziehungen bestehen zum Teil seit Jahrzehnten.
«Am Anfang kamen Kollegen. Und Kollegen von Kollegen. Es ist damals ein Wir-Gefühl entstanden, das bis heute anhält – ein Be- trieb mit starker Eigenständigkeit und star- kem Charakter.» Doch wie lässt sich das als Teil des AMAG-Konzerns überhaupt leben? Ist man da nicht einfach ein Rädchen in

























































































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