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 Dominique Zahnd: von Hollywood, Models, Depeche Mode bis Mono Machine
Text und Interview: Bianca Ritter Fotos: Dominique Zahnd
Dominique Zahnd ist Fotograf, Journalist, Filmemacher, Modelcoach und Musiker in Personalunion. Und genau diese Vielsei- tigkeit lebt und liebt er in vollen Zügen. Willkommen bei «Mister Hollywood».
Dominique, Du bist eng mit den Filmstars in Hollywood verbunden. Gibt’s spezielle Erinnerungen an das eine oder andere Shooting?
All die Parties und roten Teppiche mitgerech- net, kam es in den letzten 25 Jahren zu rund 2000 Celebrity-Begegnungen. Von Leonardo DiCaprio über George Clooney bis hin zu Daniel Craig und Will Smith, – die Liste ist lang. Was mich immer wieder erstaunt, ist, wie klein manche Hollywood-Ikonen sind, wie zum Beispiel Tom Cruise.
Du bist ein unglaublich vielseitiger Mensch. Aus gut unterrichteten Kreisen ist mir zu Ohren gekommen, dass Du 2022 als Solokünstler unter dem Namen Mono Machine wieder Musik veröffent- lichst. Wie kam es dazu? Was darf man als Hörer/in erwarten?
Meinen ersten Synthesizer habe ich mir als Teenager zusammengespart. Die grössten Erfolge konnte ich mit dem Electropop-Duo This Play feiern. Wir waren international auf Tour, traten öfters in Fernsehshows auf und hatten sogar einen eigenen Fanclub. Wir trafen damals als Band auch auf viele unse- rer Idole, wie Erasure und die Pet Shop Boys. Zeitgleich ging aber meine Karriere als Foto- graf und Regisseur durch die Decke. Darum musste ich irgendwann eine Musikpause einlegen. Doch 2022 wird zu meinem Come- back-Jahr. Ich arbeite gerade an meinem ersten Soloalbum unter dem Namen Mono Machine. Die Musik ist eine Liebeserklärung an den Sound der 80er-Jahre und meine Lieblingsband Depeche Mode.
Stichwort Depeche Mode. Du bist erklär- ter Fan der Jungs aus Basildon und hast in den 80ern den europäischen Fanclub mitgeleitet. Und Du kennst die Bandmit- glieder sogar persönlich. Wie beurteilst Du die Bandentwicklung? Welches ist Dein Lieblingsalbum? Und warum?
Ich liebe alles, was Depeche Mode in den ersten 20 Jahren seit der Bandgründung veröffentlicht hat, also von «Speak & Spell» (1981) bis «Ultra» (1997). Bei all den Alben danach gefällt mir die Produktion nicht wirk- lich, obwohl Martin Gore nach wie vor bril- lante Songs schreibt. Ich bin ein Bewunderer von Alan Wilder und seinen faszinierenden Klanglandschaften. Er war lange massgeb- lich für den Sound verantwortlich, hat die Gruppe aber leider zu früh verlassen. Mein Lieblingsalbum ist «Songs of Faith and Devotion» (1993), weil es Elektronik mit Rock perfekt verschmilzt.
Nach regelmässigen Model-Coaching- Workshops hast Du die Model Academy Switzerland ins Leben gerufen. Klingt spannend. Erzähl mal.
Der Grund war die grosse Nachfrage. Bei unseren Model-Coaching-Workshops wur- de ich immer wieder von Teilnehmerinnen gefragt, ob ich ihnen nicht eine gute Model- Schule empfehlen kann. Doch so etwas gab es bisher in der Schweiz nicht. Darum habe ich mich jetzt mit Janine Heini zusammen- getan, die seit zehn Jahren erfolgreich als Model arbeitet. Der offizielle Launch unserer Akademie ist im Februar 2022.
Du bist der einzige Schweizer Fotograf, bei dem Kandidatinnen aus «Germany’s Next Top Model by Heidi Klum» im Foto- studio stehen. Eine grosse Ehre, oder? Heidis Show läuft aktuell in der 17. Staffel. Ich bin seit 2006 am Start, kenne die Sen- dung gut und reise, wenn es die Zeit erlaubt, jeweils zur Finalsendung. Die Models, in
Will Smith und Dominique Zahnd
denen ich das grösste Potential sehe, lasse ich jeweils nach Basel einfliegen, um sie zu fotografieren.
Man sagt, dass sich Menschen in Deiner Gegenwart öffnen; dies sowohl bei Inter- views mit Hollywood-Stars als auch bei Shootings. Wie erklärst Du Dir das?
Mir ist Humor wichtig und ich lache gerne. Darum sind meine Studiosessions nie lang- weilig. Ich tue alles dafür, damit sich die Leute wohlfühlen. Musik spielt dabei eine wichtige Rolle. Fotoshootings haben viel mit Vertrauen zu tun.
Du entwickelst visuelle Konzepte und Werbefilme u.a. seit 15 Jahren für Volks- wagen. Du hast es weit gebracht und lebst einen Beruf, von dem viele nur träumen können. Was gibt Dir im Job die grösste Befriedigung?
Ich arbeite gerne mit Menschen zusammen. Bei mir ist kein Tag wie der andere. Mal drehe ich ein Musikvideo, mal filme ich einen Spot für VW. Dann gebe ich ein Seminar und als nächstes fotografiere ich das Personal für eine Firmenwebseite. Ich liebe diese Abwechslung.
Gibt es Träume – beruflich oder privat –, die Du noch auf Deiner «Wish List» hast? Beruflich hatte ich unglaubliches Glück: Da- für bin ich jeden Tag dankbar. Von was ich jetzt noch träume, ist ein Haus am Meer. (lacht)
dominiquezahnd.com model-academy-switzerland.ch
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