Page 17 - Bo_Zug_16
P. 17

               1
1
  neuen endovenösen Verfahren (siehe im
Detail rechte Seite) eine effektive Behand-
lung mit deutlich weniger Nebenwirkungen
als bei der Operation ermöglichen, werden
diese in vielen internationalen Richtlinien
nun als Therapie der ersten Wahl empfohlen
2
und entsprechend auch von den Kranken-
kassen als Pflichtleistung vergütet. Dabei sind diese ambulanten Verfahren nicht nur günstiger als eine stationäre Behandlung, sondern sparen aufgrund des kürzeren Arbeitsausfalls noch zusätzliche Kosten im Gesundheitswesen.
Neuerdings gibt es sogar die Möglich-
ke
it, die krankhaften Venen mittels spe-
4
55
ziellem «Sekundenkleber» dauerhaft zu
verschliessen – mit nur einer Punktion
vergleichbar mit einer Blutentnahme
und ganz ohne Kompressionsstrümpfe
In meiner Zeit als Leitender Arzt am Uni-
versitätsspital Basel haben wir dieses
Verfahren als erstes Zentrum in der Schweiz
eingeführt und unsere Erfahrungen mit die-
ser besonders schonenden Methode waren
bisher sehr positiv. Die Entscheidung zur Therapie im Allgemeinen und zur Methode im Besonderen liegt aber letztendlich immer beim Patienten – eine Operation kann dabei praktisch immer vermieden werden. Dies übrigens auch, wenn bereits operiert wurde und wieder neue Krampfadern hervortreten (Rezidiv). Gerne beraten wir Sie ausführlich.
1 213
2 22
5
1
3
2
4
  3
44
5
4
  5
Das Therapieprinzip (1). Die Vene wird am unteren Bein punktiert u. ein Katheter in der Vene bis in die Leistenregion vorgeschoben. Anschliessend wird der Katheter langsam zurückgezogen u. die Vene dabei mittels Laser (2), Clarivein (3) oder Venenkleber (4) dauerhaft verschlossen. Die Punktions- stelle nach erfolgter Behandlung (5).
 Laser- und Radiofrequenz
Das Prinzip der endovenösen Laser- und Radiofrequenz-Venenverödung beruht auf einer loka- len Schädigung der Venenwand mit Hitze samt nachfolgender Schrumpfung und Vernarbung der behandelten Vene. Im Gegensatz zur traditionellen Krampfaderchirurgie ist bei diesem Verfahren ein Schnitt in der Leiste oder Kniekehle nicht mehr notwendig und der Eingriff wird ambulant durchgeführt. Nach ultraschallgesteuerter Punktion der Vene wird ein Mikrokatheter in die Vene eingelegt und eine lokale Kühl- und Anästhesielösung entlang der Vene eingefügt, die danach mit Hitze verödet wird.
Clarivein
Als Weiterentwicklung der Sklerotherapie wurde eine mechano-chemische Ablation (Fachab- kürzung: MOCA; Clarivein) entwickelt, welche auf einem zweifachen Wirkprinzip basiert. Eine schnell rotierende Katheterspitze führt zu einer mechanischen Schädigung der Vene. Gleich- zeitig wird über den Katheter eine schaumige Substanz eingebracht, was zu einer chemischen Verödung führt. Da keine Hitze eingesetzt wird, ist keine lokale Kühlflüssigkeit/Betäubung entlang der Vene notwendig, das Risiko von Haut- und Nervenschäden ist praktisch ausge- schlossen. MOCA ist etwas effektiver als die reine Sklerotherapie.
«Sekundenkleber»
Die neueste und speziell minimalinvasive Methode zur Behandlung von Stammvenen ist das Veröden bzw. Verkleben mittels Cyanoacrylat, einer Art «Sekundenkleber». Dabei wird ult- raschallkontrolliert ein Teflonkatheter in die Vene eingelegt, die von innen über den Katheter verklebt wird. Bei dieser Methode entfällt sogar eine örtliche Betäubung und die Vene kann in allen Abschnitten ohne Risiko einer Nervenverletzung behandelt werden. Auch das Tragen von Kompressionsstrümpfen entfällt und die Patienten können oft unmittelbar nach dem Eingriff die normalen Tätigkeiten wieder aufnehmen.
  Gefässpraxis Zug
Dr. med. Mark Binkert
Dr. med. Viviane Weiss Prof. Dr. med. Heiko Uthoff
FA Phlebologie (Venenleiden) und Endove- nöse thermische Ablation von Stammvenen bei Varikose
Dorfplatz 2, 6330 Cham
Telefon +41 41 781 05 05 E-Mail gefaesspraxis.zug@hin.ch
 www.gefaesspraxis-zug.ch
 17














































   15   16   17   18   19