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Von der Verbindung zwischen Wildtieren und Ingenieuren
Ob in der Industrie, beim Bau- prozess oder in der Architektur: Die Aufgabe der Firma Straub Vermessungen AG in Baden ist es immer, mittels hochprofessi- oneller Instrumente und Me- thoden akribisch genaue Mess- werte zu ermitteln.
Es ist alles andere als ein 08/15-Job, den Geschäftsführer Daniel Wenk und die In- genieure Claudia Zbinden und Alexander Müller von der Badener Firma Straub Ver- messungen AG ausüben. Auch setzen sie sich nicht nur mit Zahlen am Bildschirm auseinander, im Gegenteil.
Die Mitarbeitenden der Vermessungsfirma haben hochspannende Arbeitsorte, wo es darauf ankommt, unter nicht immer einfa- chen Umständen die besten Vermessungs- punkte zu finden. Aufgrund ihres grossen Fachwissens und ihrer Erfahrung schaffen sie es, ihre Messgeräte auch an den für Laien unmöglichsten Orten zu platzieren. Den Ingenieuren ist bewusst, dass dabei nicht nur die Sicherheit der Allgemeinheit, sondern auch ihre eigene eine ganz wich- tige Rolle spielt.
v. l.: Daniel Wenk, Claudia Zbinden und Alexander Müller: die Spezialisten der Straub Vermessungen AG
 Hier entsteht eine Wildtier-Unterführung unter der SBB-Bahnlinie.
International, schweizweit und regional
Die Badener Ingenieure begleiten inter- nationale, nationale und regionale Projekte. So arbeiteten sie schon in Fabrikhallen in China oder in einem Kraftwerk in Bolivien. Auch in der Schweiz kennen sie schon viele Orte auf eine Weise, wie keine andere Per- son sie kennt. Vielerorts haben sie schon Veränderungen bei Seen oder Flüssen, bei Staumauern, Strassen oder an Gebäu- den ermittelt. Sie liefern somit jeweils die Grundlage zur Planung von Massnahmen, Risikoabschätzungen und Modellierungen.
Wildtier-Unterführungen und -Über- führungen im Kanton Aargau
Ob die Ingenieure über Vermessungen an Staumauern am Gotthard oder über das Monitoring bei Bautätigkeiten in Zusammen- hang mit Wildtierunterführungen sprechen:
Als Zuhörer spürt man immer viel Begeiste- rung und dass sie ganz nahe dran sind.
Unter anderem beschäftigt sich die Ba- dener Firma derzeit mit verschiedenen Projekten fast vor ihrer Haustür. So zum Beispiel mit einer Wildtierunterführung zwischen Brugg und Schinznach-Bad. Das Durchlassbauwerk unterquert die Kantons- strasse und die SBB-Linie und dient Klein- tieren sowie grösseren Wildsäugern dazu, die sehr gefährlichen Verkehrswege sicher zu passieren.
Da die Bautätigkeiten für die Unterführung die Stabilität des Gleiskörpers beeinflus- sen und somit den Zugverkehr negativ be- einträchtigen können, wurde die Badener Vermessungsfirma ins Boot geholt, die eine automatisierte Gleisüberwachung instal- liert hat. So können Gleisdeformationen frühzeitig festgestellt und sofort gemeldet werden. Im Zuge der Baugrubensicherung wurden zudem verschiedene Fixpunkte in- stalliert, um so die Nagelwände auf mögli- che Veränderungen hin zu überwachen.
Für die Gleisüberwachung in Zusammen- hang mit den Arbeiten für die Wildtierun- terführung erstellten die Ingenieure zuerst ein Überwachungskonzept. Dann ging es darum, ideale Messpunkte zu finden. So wurden an den Gleisen verschiedene rote Prismen installiert. An einem Ober- leitungsmasten befestigten die Ingenieure ein Tachymeter, das mit den Prismen kor- respondiert und regelmässig Richtungs- und Winkelmessungen vornimmt. Claudia Zbinden erklärt: «Um Veränderungen fest- zustellen, geht man immer von einem Netz von festen Beobachtungspunkten aus.»
 



















































































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