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Verstecktes Meisterwerk
Bei einer neuen Wohnung zeigt man den Gästen stolz das Bad und die Küche, erklärt Armatu- ren, Farbgebung und Parkett. Kein Hausbesitzer käme je auf die Idee, die Haustür zu präsen- tieren. Obwohl sie ein techni- sches Wunderwerk ist. Woran liegt das?
Die JELD-WEN Schweiz AG ist stolz auf ihre Türen – diese finden in der Fachwelt hohen Anklang, ihr Bekanntheitsgrad ist hoch. Ganz anders beim Endkunden. Die- ser könnte aus dem Effeff Sofahersteller und Lampenlabel runterbeten, doch er scheitert, wenn er den Weltmarktführer in Sachen Türen nennen müsste: Der US- amerikanische JELD-WEN-Konzern zählt weltweit über 22 000 Mitarbeitende.
Die Wurzeln der Schweizer Niederlassung reichen bis an den Anfang des 20. Jahr- hunderts zurück. Eine Bremgartner Zim- merei und eine Klingnauer Holzwarenfabrik machten sich mit Türenbau einen Namen, fusionierten 1992 zum Schweizer Tradi- tionsunternehmen Kellpax, bevor man zum
Jürgen Grobauer
Teil der JELD-WEN-Gruppe wurde. Seither hat sich der Umsatz vervierfacht, anonymer ist der Betrieb deshalb nicht geworden, so Geschäftsleiter Jürgen Grobauer: «Obwohl wir zu einem Weltkonzern gehören, pflegen wir einen sehr freundschaftlichen und en- gen Umgang mit den Kunden.»
Neben Produkten von JELD-WEN bietet man die Traditionsmarken Kellpax und Dana an, hergestellt werden diese nicht in Billiglohnländern, sondern in Deutsch- land, Österreich und der Schweiz. Und die Hölzer haben eine grüne Seele: «Wir setzen auf nachhaltige Waldbewirtschaf- tung und zertifizierte Lieferanten», so Jürgen Grobauer. Die Produktevielfalt ist in der Schweiz unerreicht und umfassend.
Thomas Staub
JELD-WEN bietet von der einfachen Zimmertür über komplexe Brandschutz- Elemente bis zur Haustür alles an – selbst- verständlich montagefertig.
Von diesem umfassenden Qualitätspaket profitieren in vielen Fällen die Schreiner, die den angelieferten Rohling konfektionieren, massschneidern und dem Endkunden ge- genüber als Hersteller auftreten. Dass die Türen eigentlich von JELD-WEN/Kellpax/ Dana stammen, findet sich höchstens beim Brandschutzlabel. Dieser diskrete Umgang mit der Herstellung ist der eine Grund für das Schattendasein der Türenbranche. Der zweite Grund, weshalb Sie, lieber End- verbraucher, nicht wissen, dass ein Meis- terwerk bei Ihnen in den Angeln hängt, ist das Produkt selbst. Der wesentliche Faktor bleibt dem Betrachter verborgen.
Selbstverständlich ist so eine ALUPAN® Extensia-Aussentür mit ihrer Alu-Holz- Kombination äusserlich eine Augenweide. Den gestalterischen Möglichkeiten sind kaum Grenzen gesetzt – erst recht atembe- raubend ist ihr ausgetüfteltes Innenleben. Dieses bringt den gelernten Schreiner und heutigen Marketingleiter Thomas Staub ins Schwärmen: «Die Tür muss Widersprüch- liches unter einen Hut bringen – das ist eine echte Kunst». Robustheit ist wichtig, der Sicherheit, der Energiekonservierung und dem Brandschutz zuliebe. Gleichzeitig soll das Ganze möglichst locker sein: Da- mit der Schall gebrochen wird, kein Lärm von aussen nach innen dringt. Und jetzt kommt der Clou: «Eine typische Hauswand























































































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