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Sinnliche Stimmungsheber
Tippy Mokalbari, Bhut Jolokia, Raz el Hanout, Magic Dust BBQ oder Verveine aus Sardinien: Mit La Cucina geht man auf eine Weltreise der Gerüche und Geschmäcker. Am Anfang war es ein Marktstand, jetzt ein Familienunternehmen mit meh- reren Filialen – die Qualität hat unter der Quantität aber nicht gelitten. Im Gegenteil ...
Schokoladenbraun, fein gemahlen und nussig-erdig duftend: Welches Gewürz streckt einem Lukas Vögeli da im Glaskrug wohl entgegen? Die Antwort «Kreuzküm- mel» verblüfft. Denn diese Variante unter- scheidet sich vom herben Duft, wie man ihn beispielsweise aus der nordafrikanischen Küche kennt. Handelt es sich wirklich um dasselbe Gewürz? Neukunden von La Cucina dürfen sich auf viele solche Erfah- rungen freuen: Scheinbar Bekanntes wird neu entdeckt, ja vielleicht zum ersten Mal in seinem ganzen Geschmacksreichtum wahrgenommen. Und wer dann einmal den Tag mit einem Assam Mokalbari begonnen hat, wird kaum mehr zu billigem Beuteltee zurückkehren.
Lukas und Tobias Vögeli
Ähnliches geschieht bei Chilis. Die Vielfalt ist gross, scharf ist nicht gleich scharf. Ein grosses Spektrum wird in den La Cucina- Filialen angeboten. Getrocknet ganz oder gemahlen, als Flocken. Etwa die Aji Ama- rillo – dezente Schärfe mit charmant-fruch- tigem Aprikosenaroma. Wer scharfes Essen als Mutprobe ansieht, dem sei der Carolina Reaper-Streuer ans Herz gelegt. Mit über einer Million Scoville Heat Units (SHU) der momentane Schärfe-Weltrekordhalter. Zum Vergleich: Tabasco hat schlappe 5000 SHU. Doch ganz egal ob mild oder scharf ...
.... «Wir
der Qualität», so Firmengründer Lukas Vö- geli und Sohn Tobias präzisiert. «Deshalb arbeiten wir nur mit den besten Produzen- ten. So beziehen wir von einem Schweizer, der auf Sardinien Verveine anbaut – sein Paradeprodukt. Diese Verveine hat ihren Preis, aber der lohnt sich.» Gleich verfährt man beim Schwarz- oder Grüntee, die über spezialisierte Broker oder im Anbaugebiet ausfindig gemacht werden. «Von der welt- weiten Teeproduktion kommt für uns nur ein Bruchteil in Frage.»
Qualitätsstreben ist überall spürbar. Auch in den Abläufen und der Zusammensetzung der Produkte: «Wir machen ganz vieles selber», so Tobias Vögeli. «Die Gewürz- mischungen stellen wir zu 95% selber her. Deshalb wissen wir, was drinsteckt.» Doch man hat bei La Cucina nicht immer so ge- arbeitet. Angefangen hat man mit einem Marktstand – verkauft wurden dort Waren aus fremder Produktion. Erst waren es Lederwaren. Lukas Vögeli bereiste deshalb ab Mitte 80er-Jahre einschlägige Fabriken in Indien – unter anderem war er drei Wo- chen im Moloch Kalkutta und kriegte haut- nah mit, unter welchen Bedingungen die Lederwaren produziert wurden. Das war aufreibend. Lukas Vögeli suchte nach einer Möglichkeit, sich abzulenken und zu ent- spannen. Dabei machte er eine Erfahrung, die sein Leben veränderte.
 machen
keine
Kompromisse bei
 






















































































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