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  Tag für Tag ist Beate Kellermann mit ihrer Buffy «on the road» und erlebt so manche Abenteuer.
Seit über fünf Jahren ein eingespieltes Team: Beate Kellermann und Assistenzhündin Buffy
die Sie den Leserinnen und Lesern hier gerne erzählen möchten?
Vor einigen Monaten bin ich beim Überset- zen vom Rollstuhl auf die Toilette wegge- rutscht und auf dem harten Fliesenboden gelandet. Alleine kam ich nicht wieder in den Rollstuhl. Da lag ich also, hatte Panik und musste erst einmal versuchen, Ruhe zu bewahren. Ich rief Buffy zu mir und liess sie ein Badetuch bringen, um bequemer auf dem Boden zu sitzen und keine Druck- stellen zu bekommen. Dann brachte Buffy mir mein Telefon, und ich konnte Hilfe rufen. Nur kurze Zeit später öffnete sie Freunden die Wohnungstür, zu zweit hal- fen diese mir in den Rollstuhl. Seit diesem Tag liegt Buffy intuitiv jeden Abend in der Badezimmertür und passt auf, damit sie sofort zur Stelle ist, falls mir wieder etwas passiert.
Das Schicksal hat Sie vor bald 40 Jahren schwer geprüft. Was für Tipps, ganz ge- nerell als Mensch mit Beeinträchtigung, möchten Sie vielleicht Betroffenen mit auf den Weg geben?
Als frisch Verletzter hat man das Gefühl, vor einem unüberwindlichen Berg zu stehen. Schnell resigniert man und glaubt, dass das Leben im Rollstuhl nicht lebenswert ist. Doch auch wenn man anfangs denkt, es nicht zu schaffen, so kann ich aus Er- fahrung sagen, auch ein Leben im Rollstuhl ist ein ungemein lebenswertes Leben. Nie
hätte ich 1982 gedacht, dass ich mal eine Firma leiten, die Welt umreisen, Erfolge im Rollstuhltanz feiern, viele Hobbys und neue Freunde finden und vor allem mit einer so liebenswerten Fellkameradin wie Buffy durchs Leben rollen werde.
Das ist ein schönes Schlusswort. Vielen Dank, liebe Frau Kellermann, dass wir bei Ihnen reinschauen und Sie und Buffy etwas näher kennenlernen durften. Alles Gute für die Zukunft!
  Buffy öffnet für Beate Kellermann Türen; durchaus auch im wahrsten Sinn des Wortes
Was muss man als Interessent/in an ei- nem Assistenzhund unbedingt wissen? Ein Assistenzhund macht viel Freude und kann Hilfe leisten, aber ein Hund bedeutet auch Verantwortung und Arbeit. Buffy frisst viel, kann krank werden, hat oft schmut- zige Pfoten, wälzt sich auch mal in nicht so gut riechenden Substanzen, verliert jede Menge Fell und muss täglich gepflegt und mindestens eine Stunde ausgeführt werden. Aber Buffy bringt auch Struktur in mein Leben. Durch sie lerne ich nette Menschen kennen, und sie lässt mich je- den Morgen mit einem Lächeln aufwachen.
Fällt Ihnen spontan eine besonders herz- erwärmende Geschichte mit Buffy ein,
 Stiftung Schweizerische Schule für Blindenführhunde
Markstallstrasse 6, 4123 Allschwil
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