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Wo sich Kultur, Genuss und Geschichte treffen
Königin Hortense, ihr Sohn Kaiser Napoleon III. und seine Frau Eugénie schufen auf dem Arenenberg einen Treffpunkt von Weltruf. Heute vereinen sich hier Gastfreundschaft, Kultur und Landwirtschaft auf einzigartige Weise.
Was in Paris über Versailles gesagt wird, sagt man im Thurgau über den Arenenberg: ein Schloss voll unschätzbarer Kunst, ein Park mit atemberaubender Aussicht, geschaffen und belebt durch französische Kultur. Zwei Mal lebte die kaiserlich-französische Fami- lie hier im Exil. Königin Hortense, ihr Sohn Kaiser Napoleon III. und seine Frau Eugénie erweiterten den mittelalterlichen Landsitz zu einem entzückenden Schlossgut und schufen einen sagenumwobenen Garten.
Ganz in der Tradition der Römer. Denn schon sie wussten die exquisite Lage hoch über dem Untersee zu schätzen.
Ein Standort, viele Bereiche
Eine Landschaft wie ein Kunstwerk bietet sich dem Besucher, wenn er auf den ge- schichtsträchtigen Arenenberg kommt. Schon allein die Aussicht vom Arenenberg über den Untersee ist eine Reise wert. Gäste übernachten im stilvollen Hotel und geniessen im Bistro Louis Napoléon Slow Food mit Zutaten aus dem eigenen Gutsbe- trieb und der Region. Mit dem heute noch original ausgestatteten Napoleonmuseum vor Ort können Besucher den Alltag der kaiserlichen Familie im beginnenden 19. Jahrhundert erleben. Jährliche Sonderaus- stellungen machen den Besuch des Na- poleonmuseums immer wieder aufs Neue zum Erlebnis. Der Arenenberg ist im Thur- gau nicht nur als touristisches Ausflugsziel bekannt, sondern beheimatet auch das Ausbildungs-, Beratungs- und Dienstleis- tungszentrum für die Landwirtschaft und
das schweizerische Kompetenzzentrum für Musikinstrumentenbau.
Selbstgemacht schmeckt am besten
Die Küche – von der Slow-Food-Bewegung empfohlen – verwendet unter dem Motto «saisonal, regional – immer frisch» eigene Produkte und Köstlichkeiten aus der Re- gion. So werden viele der Zutaten, ob Ge- müse oder Früchte, im hauseigenen Garten angebaut. Auch die Milch und darum auch das Joghurt zum Zmorge kommt von den Kühen im Stall. Die restlichen Produkte stammen wenn möglich von regionalen Pro- duzenten im Umkreis von höchstens dreis- sig Kilometern. Das Brot kommt teilweise aus dem Backofen der Arenenberg-Küche, und wenn es die Zeit erlaubt, werden aus dem selbstgemachten Nudelteig leckere Teigwaren. Bananen und andere exotische Früchte sind nicht auf der Speisekarte zu finden. Ganz selten zaubert die Küche einen Orangenkuchen mit Früchten aus dem eigenen Garten. Vom Fruchtfleisch bis zur abgeriebenen Schale werden alle
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