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581 BEST OF BEST OF PromiText und Intervie Claudia HutterFoto: Rolf St%u00f6cklinParis wollte ihr kein Gl%u00fcck bringen, doch hat sie an den Olympischen Spielen wichtige Erfahrungen gesammelt: Pascale St%u00f6cklin aus Basel, Stabhochspringerin. In diesem Jahr wird sie ihr Medizinstudium abschliessen und dann bestenfalls gleich an die WM in Tokyo fliegen. Wie sie alles unter einen Hut bringt, erz%u00e4hlt sie im Interview. Frau St%u00f6cklin, Sport ist auch Ihr Beruf, sagen Sie in einem Interview. Dennoch werden Sie im Herbst mit dem Staatsexamen Ihr Medizinstudium abschliessen. Hat Ihr Tag mehr als 24 Stunden? Nein, auch meine Tage haben nicht mehr als 24 Stunden (lacht). Von den 24 Stunden ben%u00f6tige ich mindestens neun zur Erholung. Mit viel Planung und Disziplin schaffe ich das. Das 100-Tage-Programm von Amboss als Vorbereitung zu den Pr%u00fcfungen im Herbst hilft mir derzeit, strukturiert zu bleiben und Spitzensport und Studium unter einen Hut zu bringen. Welche Fachrichtung spricht Sie am ehesten an? Die Sportmedizin? So weit bin ich noch nicht mit der Planung. Erstmal m%u00f6chte ich das Humanmedizin-Studium erfolgreich abschliessen. Notfall-, Narkose- und Sportmedizin sprechen mich besonders an. Davon kommt sp%u00e4ter bestimmt etwas f%u00fcr mich in Frage. Mit 17 Jahren Sporterfahrung, auf die ich heute zur%u00fcckblicke, k%u00f6nnte es durchaus Sportmedizin sein. In der Medizin geht es fast ausschliesslich um den K%u00f6rper. Im Sport auch. Was fasziniert Sie daran, respektive an der Verbindung zwischen Medizin und Sport? Der K%u00f6rper ist ein unglaubliches Wunder, das wir einfach so erhalten haben. Ich fi nde es spannend, herauszufi nden, wo die Grenzen meines K%u00f6rpers liegen. Wir k%u00f6nnen ihn auf Schnelligkeit trainieren, auf Kraft oder auf eine besondere Beweglichkeit. Unser K%u00f6rper ist wandelbar, er passt sich an. Das fasziniert mich immer wieder. Mit elf Jahren haben Sie bereits mit dem Stabhochsprung begonnen. Wo lernen Kinder so etwas bei uns in der Schweiz? Mit elf Jahren ging ich ins Leichtathletik-Training. Als wir zum ersten Mal Stabhochsprung trainierten, war ich umgehend fasziniert davon. Der Stabhochsprung liess mich nicht mehr los. Sie haben im letzten Jahr, im Alter von 27 Jahren, zum ersten Mal an Olympischen Spielen teilgenommen, waren in Paris mit dabei. Zufrieden waren Sie am Ende nicht. Warum?Mit meiner Qualifi kation f%u00fcr die Olympischen Spiele war ich extrem zufrieden. Doch nicht mit dem, was ich dann an den Spielen zeigte. Es war eines meiner schlechtesten Resultate im letzten Jahr. Ich brauchte zeitlichen Abstand, um es relativieren zu k%u00f6nnen. Olympische Spiele sind nochmals eine ganz andere Dimension, doch ich war gut vorbereitet. Solange die Freude am Springen da ist, mache ich weiter und nehme mir auch regelm%u00e4ssig Zeit f%u00fcrs Mentaltraining. In Los Angeles w%u00e4re ich gerne wieder dabei. Dann greife ich an (lacht).Wie wichtig ist Mentaltraining f%u00fcr Sie? Seit 2020 habe ich es in meinen Trainingsplan eingebaut. Jeden Morgen investiere ich daf%u00fcr bis zu 30 Minuten. Einmal im Monat bespreche ich meine Techniken mit meinem Coach Martin Feigenwinter. Welche Ziele haben Sie sich f%u00fcr 2025 gesteckt? Wo werden Sie an Wettk%u00e4mpfen zu sehen sein? Die Leichtathletik-WM im September in Tokyo ist ein grosses Ziel f%u00fcr mich. Ich habe kurz zuvor die letzten Pr%u00fcfungen an der Universit%u00e4t, dann geht es ab nach Japan, sofern ich mich qualifi ziere. Das wird extrem herausfordernd. Haben Sie einen Fanclub? Wer sind Ihre gr%u00f6ssten Fans, oder besser, Motivator:innen? Davon weiss ich nichts, dass ich einen Fanclub h%u00e4tte (lacht). Sicher sind meine Eltern und meine Trainerin Nicole B%u00fcchler die gr%u00f6ssten Motivator:innen. Auch meine Sponsoren, wie zum Beispiel das Team von %u00abGoldwurst-Power%u00bb von Jenzer Fleisch + Feinkost, st%u00e4rken mir den R%u00fccken seit Beginn meiner Sportlerinnenlaufbahn. Ohne ihre Unterst%u00fctzung h%u00e4tte ich w%u00e4hrend dem Studium einer bezahlten Arbeit nachgehen m%u00fcssen. Wohnort: Basel-StadtGeburtstag: 5. Februar 1997Heimclub: LAS Old Boys Basel Ausbildung: Medizinstudium Universit%u00e4t BaselGr%u00f6sste Erfolge: Teilnahme an den Olym pischen Spielen in Paris 2024, Top 12-Platzierung Europameisterschaft in Rom 2024Bestleistung: 4.60 Meter am 28. Juni 2024 In K%u00fcrze: F%u00fcrs Brunchen am Sonntag hat Pascale St%u00f6cklin noch Zeit, das ist ihr wichtig. Doch ansonsten ist ihre Woche stark durchgetaktet. Seit ihrem elften Lebensjahr ist der Stabhochsprung ihre Disziplin und Leidenschaft. %u00abDer K%u00f6rper ist ein unglaubliches Wunder%u00bb Meine Sponsoren st%u00e4rken mir seit Beginn meiner Sportlerinnenlaufbahn den R%u00fccken.

