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«Wollhalla»: wo die Wollgötter wohnen
Adriana Pianegonda und ihr Team haben das Handarbeits- geschäft AHA-Mode in Chur während des zweiten Lock- downs komplett umgeräumt. Besonders von der riesigen Wollabteilung im ersten Stock sind die Kundinnen begeistert.
«Wir haben die ganze Bude auf den Kopf ge- stellt!», sagt Adriana Pianegonda lachend. Als im Januar 2021 der zweite Lockdown verhängt wurde, nutzte das Team von AHA- Mode die Zeit und räumte während sechs Wochen das Geschäft komplett um. Wände wurden herausgebrochen und andere neu eingezogen. Das Lager wurde aufgelöst und sämtliche Ware im Geschäft untergebracht. Kaum etwas ist mehr da, wo es vorher war. Aber Adriana Pianegonda ist begeistert: «Wir haben jetzt viel mehr Platz und einen besseren Überblick.»
Im Parterre finden sich nun die Stoffe, die Mercerie und die Nähmaschinen. Neben dem Kursraum im ersten Stock eröffnet sich «Wollhalla», eine riesige Wollabteilung mit Stricklounge, die zum Verweilen ein- lädt. Jeder Gegenstand hier drin hat eine Geschichte, verrät Adriana Pianegonda: Eine alte Stalltür ihrer Schwiegereltern und eine alte Stubentüre wurden hier verbaut, der Sekretär ihres Vaters dient als Kassen- möbel. Ein gebrauchter Gegenstand hier, ein in die Jahre gekommenes Möbel da, alles wirkt ein bisschen zusammengewür- felt. Häufig setzen sich die Leute daher erst einmal hin und reiben sich verwundert die Augen.
Aber auch die Kundinnen sind äusserst angetan. «Ich finde es super», bemerkt eine Dame spontan. «Ich war erst einmal erschlagen von so viel Material, es ist der Wahnsinn. Aber es passt alles zusammen!» Die Wolle, die nun in unzähligen Regalen in- szeniert wird, hat in ihren Augen einen viel grösseren Stellenwert erhalten. «Sie lacht einen an und ruft: Nimm mich mit!», sagt sie gutgelaunt. Und immer wieder entdecke sie tolle Dinge, die sie gar nicht gesucht habe.
Adriana Pianegonda und ihr Team haben festgestellt, dass auch die Atmosphäre eine andere geworden ist. «Das Arbeiten ist jetzt viel entspannter. Ich führe das Geschäft seit 22 Jahren, aber erst jetzt fühle ich mich so richtig angekommen», sagt sie. Die Räume
Stricklounge
seien offener geworden, man bewege sich nun freier. «Wir hätten den Umbau so oder so gemacht», meint die Geschäftsführerin. Aber im Normalfall hätte er innerhalb von zwei Wochen vonstatten gehen müssen. Der zweite Lockdown sei für sie daher tat- sächlich ein Segen gewesen. «Wir muss- ten schnell reagieren und die Lieferanten mussten sehr spontan sein. Es war ein Rie- senkraftakt. Aber wir haben eine Punktlan- dung hingelegt.» Tatsächlich: Pünktlich zum Ende des Lockdowns machte das Geschäft seine Tore wieder auf.
     AHA-Mode & Alles für die Handarbeit
Kreuzgasse 1, 7000 Chur
Telefon +41 81 650 25 30 E-Mail info@aha-mode.ch
 www.aha-mode.ch
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Geschäftsführerin Adriana Pianegonda in ihrem «Wollhalla»
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