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Wenn die Arbeit Erfüllung ist
 Die Tagesstätte des Discher- heims organisiert und führt tagesstrukturierende Angebote durch. «Best of Solothurn» durfte die Klientinnen und Klienten in der Manufaktur besuchen.
«Das gibt einen Kranz für die Türe», erklärt Judith. Schon mehr als die Hälfte des Kran- zes hat sie mit Garn verschiedener Blautöne umhüllt. Sie freut sich über den Besuch und posiert gerne fürs Foto. Auch Jezofina hat Freude, dass an diesem Morgen ein Bild von ihr geschossen wird. Sie hat viele kleine Piktogramme vor sich und ist daran, diese in verschiedene Kategorien zu sortieren. Diese Aufgabe hilft ihr bei der Kommuni- kation mit dem ipad. Auch «Michu» arbei- tet konzentriert: Er produziert dekorative Kugeln, die als Wandschmuck eingesetzt werden können.
Neben Judith, Jezofina und «Michu» sind an diesem Morgen auch weitere Menschen am Arbeiten. Einige sitzen an den Webstühlen oder machen Handarbeit mit verschiede- nen Stoffen und Materialien. Angeleitet und betreut werden die Klientinnen und Klien- ten durch ausgebildete Arbeitsagoginnen.
Hier in der Manufaktur hat jede Person ih- ren eigenen Arbeitsplatz, der auch mit dem Namen und einem Foto gekennzeichnet ist.
Es sind 17 Menschen mit kognitiver Beein- trächtigung, die mit individuellen Pensen in der Manufaktur des Discherheim tätig sind.
Teil des öffentlichen Lebens
Für die Klientengruppe der Manufaktur ermöglicht der tägliche Arbeitsweg einen guten Übergang vom Wohnen zum Ar- beiten. Die Klientinnen und Klienten neh- men so am öffentlichen Leben teil und üben das Verhalten im Strassenverkehr,
begegnen Nachbarn, fremden Perso- nen und auch den Mitmietern im externen Manufaktur-Gebäude.
Wie Ueli Hirsbrunner, Bereichsleiter Tages- stätte, erklärt, ist die Manufaktur ein Teil der bedürfnisorientierten Tagesstätte. Dane- ben gibt es je nach Ressourcen, Bedarf und Bedürfnissen der Klienten und Klientinnen weitere tagesstrukturierende Angebote. Sie reichen von strukturierenden Arbeitsange- boten bis hin zur aktivierenden Alltagsge- staltung für alle Sinne.
Tanja Zimmermann arbeitet seit 25 Jahren im Discherheim und ist Teamleiterin der Manufaktur und des Ateliers. «Diese Arbeit hier ist nicht nur ‹ein Job›», sagt Tanja Zim- mermann. Sie fährt fort: «Auch nach all den Jahren, die ich hier bin, freue ich mich je- den Tag, wenn ich unseren Klientinnen und Klienten begegnen darf. Es sind alles inte- ressante Persönlichkeiten und Menschen mit tollen Eigenschaften. Es ist eine Berei- cherung, mit ihnen zusammen zu sein. Jede Klientin und jeder Klient hat einen eigenen Humor und fordert uns auf seine eigene Art heraus.»
Aufgrund von Corona durften die Discher- heim-Klientinnen und -Klienten während längerer Zeit nicht mehr in die Manufaktur arbeiten gehen. Umso mehr freuen sie sich, dass sie nun wieder dort an ihrem eigenen Arbeitsplatz sein und werken dürfen. Auch
 





















































































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