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 Herenda Rechtsanwälte
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Viel Drama ...
... so kennen wir AnwältInnen aus dem Kino oder aus Serien. Sie treten explosiv auf, halten lautstarke Plädoyers und schüchtern die Gegenseite gnadenlos ein. Dieses Bild
hat mit dem, was Anwältin Kristina Herenda tut und wie sie ihren Beruf versteht, nur wenig zu tun.
Menschen kommen oft an einem absoluten Tiefpunkt zu ihr. Bei einem Familienstreit, einem Gewaltdelikt oder einem Geschäfts- konflikt. «Zuerst klären wir den Sachver- halt», so Kristina Herenda. «Häufig bin ich die erste Stelle, bei welcher der ganze psy- chologische Druck abfällt. Dabei können Tränen fliessen.» Natürlich gibt die Anwältin diesen Emotionen Raum. Doch im Unter- schied zu Freunden, Familie oder gar The- rapie werden diese Emotionen nicht ver- tieft. «Ich bleibe nüchtern – so helfe ich den Klienten am besten. Ich sage‚ Sie mögen momentan in einer schwierigen Situation stecken. Doch jetzt sind Sie hier, was gut ist. Wir lösen diese Situation, und dann geht es Ihnen besser.» Kristina Herenda stellt Fragen – «dabei werde ich schnell di- rekt. Gemeinsam stecken wir den Sachver- halt ab.» Hier erleben die Klienten oft eine Überraschung.
«Was etwa Eltern in einem Sorgerechts- streit als relevant erachten, spielt für den Richter häufig keine Rolle.» Bei der Bitte um Beispiele bleibt die Anwältin absichtlich zu- rückhaltend – weil Diskretion für sie zentral ist. Und auch weil jeder Fall wieder anders ist. «Was bei Sorgerechtsstreit X eine Rolle spielt, ist bei Y unwichtig.» Es gibt überall Spielraum für Interpretationen. Diesen schöpft sie aus und bleibt trotzdem realis- tisch, was das zu erwartende Urteil angeht: «Ich sage nie: ‹Wir gewinnen garantiert.› Das wäre unseriös. Ich zeige den Klienten die Chancen auf – thematisiere unsere
Argumente und die der Gegenseite.» Die- ses Vorgehen ist übrigens immer gleich, sei es Straf-, Privat- oder Vertragsrecht.
«Man muss sich eine Basis für die juristi- sche Argumentation schaffen», so Kristina Herenda. «Und die läuft über Recherche, Vertiefung in den Fall und die Auseinander- setzung mit Menschen. Diese Arbeit ist ex- trem vielseitig. Denn wie gesagt: Jeder Fall ist einzigartig.» Ein weiterer Faktor, wieso sie ihren Beruf mag: «Es klingt zwar kit- schig. Aber ich kann Menschen an einem schwierigen Punkt in ihrem Leben helfen. Dabei gilt es ehrlich zu bleiben, was die Konsequenzen angeht.» So kann der Gang vor ein öffentliches Gericht zu einer Zerrüt- tung von privaten oder geschäftlichen Be- ziehungen führen. Vor allem für letzteres gibt es eine Alternative.
«Wir sind zusätzlich im Bereich Arbitration – auch Schiedsgerichtsbarkeit genannt – tätig.» Bei diesem Verfahren klären zwei Parteien einen rechtlichen Konflikt ohne Einbezug eines staatlichen Gerichtes, also auch unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Und im Unterschied zu einem staatlichen
Gericht ist der Entscheid eines Schieds- gerichtes international bindend und leich- ter vollstreckbar. Zudem kochen die Emoti- onen weniger hoch. «Für Firmen mit ein Grund, weshalb sie sich für diesen Rechts- weg entscheiden: Man hat einen geschäft- lichen Konflikt. Diesen gilt es zu lösen, um gemeinsam in die Zukunft zu gehen. Dafür bieten wir mit unserer Arbeit die Basis.»
  




















































































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