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Die Brille muss sitzen!
 Mit der Brillenbühne bringt Ulrich Nachbauer seine Passionen auf den Punkt – die Optik und die Musik.
Das Brillengeschäft,
das zufrieden macht
Ulrich Nachbauer, der 2013 das Geschäft Luippold Optik übernommen hatte und die- ses fünf Jahre später zur Brillenbühne um- gestaltete, hatte schon immer den Ehrgeiz, jede Kundin und jeden Kunden so lange zu betreuen, bis die Brille wirklich zur vollstän- digen Zufriedenheit sitzt. «Von Bekannten höre ich oft, dass sie irgendwo eine Brille gekauft haben, die dann aber nicht ordent- lich sitzt, doch nicht gefällt oder einfach nicht die Sicht verbessert», so Nachbauer. «Ich verstehe nicht, warum sie sich dann nicht an den Optiker wenden. Nur dann kann nachgebessert werden», beteuert die langjährige Mitarbeiterin Silvia Spiess. Jeder Kunde hat eine Brille verdient, die perfekt ist und glücklich macht». So ist es in der Brillenbühne sogar erwünscht, dass
man so oft im Laden auftaucht, bis wirklich alles passt.
Ein Ständchen? Kommen Sie vorbei!
Und wenn zum Geburtstag der Geburts- tagsbrief im Briefkasten liegt, hat man wieder einen Grund, in der Brillenbühne vorbeizukommen. «Wir singen Ihnen ein Ständchen», versprechen Ulrich Nachbauer und sein Team. Letzthin nahm ihn eine Kun- din beim Wort – sie brachte eigens Noten mit. Ihr Mann und Ulrich Nachbauer am Flügel, der ein sicherlich ungewöhnliches Inventar in einem Optikergeschäft darstellt, spielten ihr daraufhin ihr Wunschstück vor. Solche persönlichen Erlebnisse mit Kunden machen Ulrich Nachbauer grosse Freude.
Konzerte in der Brillenbühne
Mit dem Flügel als Herzstück des Ladens vereinte Nachbauer schliesslich den Traum- beruf mit seiner Liebe zur Musik. Damit hat er das Konzept seines Geschäfts vom rei- nen Optikgeschäft am Neuhausplatz zum Teilzeitkulturlokal für die nähere Umgebung erweitert. Regelmässig finden in und gewis- sermassen auf der Brillenbühne Konzerte in intimem Rahmen für bis zu 30 Personen
statt. «Manchmal platzt der Verkaufsraum aus allen Nähten», erzählt Nachbauer stolz. «Vor einigen Wochen haben wir unsere Konzertreihe nach der langen coronabe- dingten Pause wieder aufnehmen können. Wir mussten improvisieren, um alle Gäste unterzubringen, die dem kurzweiligen Mani Matter-Abend beiwohnen wollten.»
Eine Musikbrille für Daniel Zisman
Mit der Passion zur Musik liegt es auf der Hand, dass Nachbauer auch für Musiker die Wichtigkeit einer angepassten Brille kennt und hier ein besonderes Angebot parat hat. «Der Musiker oder die Musikerin packt das Instrument aus und spielt darauf, während ich die Brillenstärke, die meist nicht der einer Lese- oder Gleitsichtbrille entspricht, ausmesse», sagt Ulrich Nachbauer. Der re- nommierte Violinist Daniel Zisman zum Bei- spiel, ehemaliger Konzertmeister im Berner Symphonieorchester, der immer noch regelmässig auf der Bühne steht, war be- geistert vom Resultat. Auch eine Organis- tin meldete sich bei Nachbauer. Sie habe jahrelang nicht mehr Orgel gespielt, weil sie die Noten nicht mehr sehen konnte, sagt er. Nachdem er die Anpassung vorgenommen





















































































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