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                                    601 BEST OF BEST OF PromiText und Intervie Felix EngeliFoto: SelainesaxEhrlich, frech, authentisch %u2013 Gigi nimmt in ihrem Deb%u00fctalbum %u00abHinterem Mond%u00bb kein Blatt vor den Mund. Bekannt geworden ist die K%u00fcnstlerin auch durch ihren Auftritt bei der SRF-Hitsendung %u00abSing meinen Song%u00bb. Im Interview verr%u00e4t die 24-j%u00e4hrige Maienfelderin, wie sie ihre Fans befeuert, spricht offen %u00fcber ihr Burnout %u2013 und pl%u00e4diert f%u00fcr mehr Kreativit%u00e4t und Selbstbestimmung.Du bist im Herbst 2025 mit Deinem ersten Album %u00abHinterem Mond%u00bb auf Tour. Was bedeutet Dir Dein Erstlingswerk?Viel! Es ist wie ein Buch, das man geschrieben hat %u00fcber Dinge, die einem so passieren. Ich habe viele Gef%u00fchle reingepackt, %u00fcber die ich sonst vielleicht nicht sprechen w%u00fcrde. Diese in Lieder zu packen, macht f%u00fcr mich irgendwie mehr Sinn. Es ist sehr pers%u00f6nlich, aber auch vielseitig und widerspiegelt eine ereignisreiche Phase in meinem Leben. Nun, da das Album raus ist, habe ich den Kopf wieder frei f%u00fcr neue Ideen und Erinnerungen.Als Rapperin redest Du in Deinen Songs Klartext. Was ist Deine Message an die Welt? Mir ist wichtig zu vermitteln, dass jede und jeder die eigene Passion leben kann. Dass es okay ist, nicht den Normweg zu gehen, und dass wir unsere kreative Seite aktiv zeigen sollen. Ich habe das Gef%u00fchl, unsere Welt und unser System machen Kreativit%u00e4t oft kaputt. Kreativit%u00e4t ist wie ein Kind, man muss sie h%u00fcten und pflegen. Dann sind mir auch politische Themen wie Female Empowerment wichtig, die ich in meinen Texten anspreche.Du hattest letztes Jahr ein Burnout. Was hat Dich diese Erfahrung gelehrt?Ich war lange zu streng mit mir selber, war mir selbst meine gr%u00f6sste Kritikerin. Da konnten noch so viele Hasskommentare unter einem Social Media Post stehen %u2013 ich war immer noch gemeiner zu mir als alle zusammen. Am Ende ging es mir wirklich scheisse. Dann habe ich gelernt, Pausen zu machen und nicht mehr so gemein zu mir zu sein. Auch Sport hilft mir. Aber die alten Muster zu durchbrechen, ist nicht leicht. Ich muss immer noch an mir arbeiten. Das Leben ist schwieriger, als gedacht (lacht).Wie holst Du Dein Publikum an Konzerten ab?Ich stelle mir vor, was ich selber gerne sehen w%u00fcrde, und mache das dann (lacht). Mir ist wichtig, dass ich den Leuten nicht das Gef%u00fchl gebe, ich halte mich f%u00fcr etwas Besseres, nur weil ich auf der B%u00fchne stehe. Kein K%u00fcnstler ist etwas Besseres als seine Fans. Klar, manche setzen sich eine Maske auf, erschaffen eine Kunstfi gur. Aber das w%u00e4re nicht mein Charakter. Gigi ist Giulia. Ich will nahe bei den Leuten sein, ihnen in die Augen schauen.Du nutzt auch Social Media, um mit Deinen Fans in Kontakt zu sein. Social Media ist ein riesiger Teil meines Schaffens. Es ist eine grossartige M%u00f6glichkeit, um Leute zu erreichen. Heute, wo TV von Streaming verdr%u00e4ngt wird und sich Werbung auf dem Smartphone anstatt Werbetafeln abspielt, ist Social Media einfach ein Muss. Es hat nat%u00fcrlich auch seine negativen Seiten, aber wenn man es richtig nutzt, %u00fcberwiegen die positiven Seiten.Was bedeutet Dir Deine Heimat Maienfeld?Die Heimat ist wie der Stamm eines Baums. Mein Burnout hat mich von Z%u00fcrich wieder hierher zur%u00fcckgef%u00fchrt, und nun bleibe ich mal hier. Was wir in dieser Region haben, ist unbezahlbar. Die Pferdeh%u00f6fe, die Natur, der Wein. Alles direkt vor der Haust%u00fcr.Wo und mit wem m%u00f6chtest Du mal noch auftreten?Am Gurten in Bern w%u00e4re toll, oder im Plaza in Z%u00fcrich. Aber die Location ist zweitrangig. Mein gr%u00f6sster Wunsch ist, eine grosse Fangemeinde zu haben, mit der ich dann herumtouren kann. Das ist das Ziel. Zusammenarbeiten w%u00fcrde ich gerne mal noch mit Tu Athena und Faber. Und, das spreche ich jetzt zum ersten Mal aus: Ich w%u00fcrde gerne mal ein Projekt zusammen mit ganz vielen Schweizer Musik-Oldies machen wie Breitbild, Gotthard und so weiter. Das w%u00e4re geil. Mal schauen, ob das klappt. %u00abIch will den Leuten im Publikum in die Augen schauen%u00bbB%u00fcrgerlicher Name: Giulia Maria GortHerkunft: MaienfeldGenre: Mundart-Rap, PopLabel: Universal MusicInstagram: badbgigiiIn K%u00fcrze: Gigi gilt als eine der vielversprechendsten Newcomerinnen der Schweizer Musikszene. Sie war 2025 Teil der TV-Sendung %u00abSing meinen Song %u2013 Das Schweizer Tauschkonzert%u00bb und hat im gleichen Jahr einen Swiss Music Award in der Kategorie %u00abMost Rising Artist Social Media%u00bb gewonnen.
                                
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