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621 BEST OF BEST OF Portrait xxx Churer Rheintal Ein Kraftwerk betrieben mit Abf%u00e4llenDie Kehrichtverbrennungsanlage Trimmis ist nicht einfach nur zur Entsorgung von Abfall zust%u00e4ndig. Die Anlage hat sich in den vergangenen Jahren immer mehr zu einem thermischen Kraftwerk entwickelt, das von signifi kanter Bedeutung f%u00fcr die Region ist.Fernw%u00e4rmetechnik ist keine Neuheit, sondern eine schon seit %u00fcber 100 Jahren bekannte und ausgereifte Technik zur Nutzung von Abw%u00e4rme aller Art. Die Betreiberin der Kehrichtverbrennungsanlage Trimmis (KVA), die GEVAG, nutzt die Abw%u00e4rme, die beim Verbrennungsprozess entsteht, schon seit Jahrzehnten f%u00fcr ihr Fernw%u00e4rmenetz, das stetig weiter ausgebaut wird.Investitionen in den Fernw%u00e4rmeausbau Allein in den vergangenen zwei Jahren investierte die GEVAG mehr als 60 Millionen Franken in die Weiterentwicklung der Anlage. Diese flossen in vier Grossprojekte sowie den Fernw%u00e4rmeausbau, wie Gesch%u00e4ftsleiter Fran%u00e7ois Boone erkl%u00e4rt. In den Gemeinden Landquart, Trimmis und Zizers betreibt die GEVAG das Fernw%u00e4rmenetz, die Stadt Chur ist teilweise erschlossen %u00fcber die Fernw%u00e4rme Chur AG. Insgesamt versorgt die GEVAG in den Gemeinden Landquart, Zizers und Trimmis rund 170 Anschl%u00fcsse mit Fernw%u00e4rme. Diese repr%u00e4sentieren %u00fcber 500 Wohneinheiten. In der Stadt Chur kommen weitere 95 Fernw%u00e4rmeanschl%u00fcsse dazu, darunter auch grosse Abnehmer wie zum Beispiel das Kantonsspital Graub%u00fcnden.W%u00e4rme und Strom f%u00fcr Grosskunden Die institutionelle Kundschaft macht ohnehin einen grossen Anteil der Fernw%u00e4rmenutzung aus, wie Boone weiter ausf%u00fchrt. %u00abWir liefern diesen Grosskunden die W%u00e4rmemenge von zehn Millionen Litern Heiz%u00f6l%u00e4quivalent, und das CO2-frei.%u00bb So ist etwa der gesamte Geb%u00e4udepark der Rh%u00e4tischen Bahn (RhB) in Landquart an das Fernw%u00e4rmenetz der GEVAG angeschlossen. Zudem sind seit 2015 auch die Emmi K%u00e4serei sowie die Hilcona Taste Factory in Landquart an das Netz angeschlossen. Auch das Gew%u00e4chshaus der Gensetter Topfpflanzen AG wird mit Fernw%u00e4rme der GEVAG geheizt. Dar%u00fcber hinaus nutzt ein grosser Teil der Unternehmen im Industriegebiet Tardis in Zizers Fernw%u00e4rme der GEVAG.Aber nicht nur W%u00e4rme kann in der Kehrichtverbrennungsanlage in Trimmis produziert werden. Mit der sogenannten W%u00e4rme-Kraft-Kopplung l%u00e4sst sich neben W%u00e4rme gleichzeitig auch hocheffi zient Strom herstellen. So wird die Restenergie, die bei der Fernw%u00e4rme nicht gebraucht und somit ungenutzt in die Atmosph%u00e4re abgegeben wird, f%u00fcr die Stromproduktion verwendet. Bereits seit 1990 nutzt die Papierfabrik Landqart AG Dampfenergie aus der KVA Trimmis f%u00fcr die PapierFernw%u00e4rmestation im Keller eines Einfamilienhauses Fernw%u00e4rmerohre in der Tiefgarage eines Mehrfamilienhauses

