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152 BEST OF BEST OF PromiText und Intervie Felix EngeliFoto: Philipp HegglinEr gewann 2013 mit der Nati sensationell die WM-Silbermedaille, neun Jahre sp%u00e4ter mit dem EV Zug den Meistertitel. Ende Saison 2024 hat Reto Suri seine Profi karriere beendet. Im Interview erz%u00e4hlt der 35-J%u00e4hrige, was er seither macht, warum H%u00fcnenberg seine Wahlheimat ist %u2013 und wie ein Fan ihn speziell gepr%u00e4gt hat.Die Schlittschuhe h%u00e4ngen seit kurzem am Nagel. Trotzdem bleibst Du dem Eishockeysport, sogar dem EV Zug, erhalten.Nach meinen zwei Knieverletzungen sah ich den Moment gekommen, meine Profi karriere mit 35 Jahren zu beenden. Dass ich in einer neuen Funktion beim EV Zug bleiben kann, ist grossartig. Ich bin Trainer bei der U20-Mannschaft und darf das Scouting mitgestalten. Welcher Deiner Erfolge als Profi bedeutet Dir am meisten?Sicher ist die Kirsche auf der Torte der Meistertitel 2022 mit dem EVZ. F%u00fcr die Meisterschaft investierst du jedes Jahr enorm viel Zeit und Energie. Die Leistung, die man daf%u00fcr aufwendet, wird schlussendlich am st%u00e4rksten belohnt, zum Beispiel mit dem Aufgebot in die Nationalmannschaft. Womit wir bei einem weiteren grossen Erfolg w%u00e4ren. Die WM-Silbermedaille mit der Nati 2013 will ich nicht missen. Aber auch nicht die Teilnahme an den Olympischen Spielen 2014 oder einen zweiten Platz in der National League. Im Nachhinein sieht man auch viele Erfolge, die einem zu der Zeit nicht als solche erschienen. Vermisst Du den Nervenkitzel auf dem Eis?Nein, gar nicht. Ich geniesse im Moment wirklich gewissermassen die Ruhe, das Leben fernab vom Rampenlicht. Nicht, dass ich jetzt viel weniger Arbeit h%u00e4tte. Aber mit den j%u00fcngeren Spielern herrscht einfach eine andere Philosophie. Man hat mehr Zeit und Geduld. Ich gebe mein Bestes und versuche, m%u00f6glichst vielen der n%u00e4chsten Generation etwas mitzugeben, so dass der eine oder andere auch so einen Weg machen kann wie ich. Wie hat sich Dein Leben sonst noch ver%u00e4ndert seit dem R%u00fccktritt?Ich geniesse es sehr, dass ich nun mehr Zeit f%u00fcr die Familie habe. In meiner neuen Funktion habe ich einen ganz anderen Wochenplan als vorher, als die Wochenenden meist verplant waren. Und als Spieler brauchst du die Freizeit, um dich aktiv zu erholen, also Schlafen, Sauna, K%u00e4ltebad und so weiter. Diese Zeit nutze ich nun f%u00fcr Quality Time mit der Familie, mit der Tochter. Sie ist jetzt 6-j%u00e4hrig und hat k%u00fcrzlich das Eisfeld f%u00fcr sich entdeckt. Zum Eiskunstlaufen, also ohne Puck und Chnebel. Gibt es ein Erlebnis in Deiner Karriere, an das Du Dich besonders gern erinnerst?Besonders gern erinnere ich mich an die Begegnungen mit einem bestimmten Fan mit Beeintr%u00e4chtigung. Im Stadion steht er immer am gleichen Platz mit seiner Mutter. Ich kenne ihn auch von Autogrammstunden. An meinem allerletzten Spiel, im Playoff-Halbfi nale gegen Z%u00fcrich, kam er am Schluss an die Bande, um mich zu verabschieden. Da habe ich ihm meinen Stock geschenkt. Sp%u00e4ter hat seine Mutter mir geschrieben, dass er sich riesig dar%u00fcber gefreut hat. Ich ging ihn dann an seinem betreuten Arbeitsplatz besuchen. Solche sch%u00f6nen Momente sind auch Eye Openers, die einem zeigen, dass nichts selbstverst%u00e4ndlich ist.Gibt es sonst noch Werte, die Dich Deine Sportlerkarriere gelehrt hat?Vor allem die F%u00e4higkeit, mit R%u00fcckschl%u00e4gen umgehen zu k%u00f6nnen. Von der Opferrolle weg zu kommen und den Fokus auf das zu legen, was man kontrollieren kann. Und nat%u00fcrlich Disziplin und Respekt. Diese Werte m%u00f6chte ich meiner Tochter weitergeben.Du wohnst in H%u00fcnenberg in der N%u00e4he von Zug. Was gef%u00e4llt Dir an Deiner Wahlheimat?Nachdem ich in allen Landesteilen gewohnt und Eishockey gespielt hatte, habe ich in der Region Zug meine Heimat gefunden. Hier habe ich viele Freundschaften geschlossen, meine Frau ist von hier. Die Region um H%u00fcnenberg ist unglaublich sch%u00f6n mit den Bergen und dem See, und ich geniesse die Ruhe. Wenn ich%u2019s mal lauter will, bin ich im Nu in Zug, Luzern oder Z%u00fcrich. Mir gef%u00e4llt es hier sehr, abgesehen vielleicht vom sporadischen Winternebel. (lacht)Geburtsdatum: 25. M%u00e4rz 1989Gr%u00f6sse: 1,83 mAufgewachsen: Kloten ZHDebut: EHC KlotenIn K%u00fcrze: Reto Suri ist ein ehemaliger Schweizer Eishockeyspieler. F%u00fcr den EV Zug hat er insgesamt 572 Spiele absolviert, gewann mit dem Club 2019 den Cup und 2022 die Meisterschaft. Seit seinem R%u00fccktritt arbeitet er beim EVZ als U20-Trainer.%u00abSolche Momente sind Eye Openers%u00bb

