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Knacknüsse für einen Traditionsbetrieb
Private sehen nur die fertige Tür – ein verstecktes Meister- werk. Was sich neben Materia- lien an Expertise, Teamwork und Knacknüssen darin verbirgt, bleibt unsichtbar – auch beim Hersteller JELD-WEN Schweiz AG. Ein Betrieb, der global agiert und gleichzeitig tief in Region und Tradition verankert ist. Ein Blick hinter die Kulissen.
«Um’s mal positiv auszudrücken: Wir ste- cken in aufregenden Zeiten», bringt es Philipp Schär auf den Punkt. Er ist seit letztem Jahr für den Vertrieb bei der JELD- WEN Schweiz AG verantwortlich. Und er meint nicht nur die Pandemie. «Eine euro- paweite Rohstoffverknappung wirkte sich auf Preise und Verfügbarkeit aus – eine aussergewöhnliche Situation mit grossen Ausschlägen. Trotzdem konnten wir die Auswirkungen für unsere Kunden klein hal- ten und abfedern.» Warum das so ist? Dazu später. Was bedeutet eigentlich JELD- WEN? Sicher ein von Werbern ausgedach- ter unpersönlicher Fantasienamen ...
Philipp Schär und Thomas Staub
«Ganz und gar nicht», erklärt Philipp Schär. «Es sind die Kürzel der Firmengründer.» Sympathisch und ein Zeichen dafür, dass der US-Konzern seine familiären Wurzeln bewahrt hat, obwohl der Weltmarktführer in Sachen Türen global über 24 000 Mitarbei- tende zählt. Die Wurzeln der Schweizer Nie- derlassung reichen bis an den Anfang des 20. Jahrhunderts zurück. Eine Bremgartner Zimmerei und eine Klingnauer Holzwaren- fabrik machten sich mit Türenbau einen Namen, fusionierten 1992 zum Schweizer Traditionsunternehmen Kellpax, bevor man zum Teil der JELD-WEN-Gruppe wurde. Seither hat sich der Umsatz vervierfacht – weil man modern betriebswirtschaftlich
denkt und gleichzeitig Handwerker geblie- ben ist. Schönes Beispiel dafür ist Philipp Schär – holzverbunden durch und durch. Das wurde ihm in die Wiege gelegt.
«Vater, Gotte und Grossvater waren Schrei- ner und Wagner – für mich lag es nahe, dasselbe zu stiften. Auch weil ich den Werkstoff Holz liebe.» Den heutigen Ver- triebsverantwortlichen faszinierten aber bald schon Dinge, die weniger greifbar sind: Prozesse, Strukturen, Zahlen – Stell- schrauben, die wesentlich sind, wenn ein Unternehmen erfolgreich sein soll. «Ich glaube an Verantwortungen und funktio- nierende Schnittstellen. Unsere Mitarbei- tenden können sich deshalb zu Cracks auf ihrem Gebiet entwickeln. Gleichzeitig denken sie über den Tellerrand hinaus und bringen uns so weiter. Das zu merken, freut mich jeden Tag aufs Neue.» Man ist bei der JELD-WEN Schweiz begeistert von dem, was man macht. Zu Recht ...
Schon äusserlich ist etwa eine ALUPAN® Extensia-Aussentür eine Augenweide. Atemberaubend ist ihr ausgetüfteltes In- nenleben. Dieses bringt Leiter Sales Ser- vice Thomas Staub, auch er ursprünglich Schreiner, ins Schwärmen: «Die Tür muss Widersprüchliches unter einen Hut brin- gen – eine Knacknuss.» Robustheit ist wichtig – wegen Sicherheit, Energiekon- servierung und Stehvermögen. Gleichzeitig soll das Ganze möglichst locker sein: damit der Schall gebrochen wird, kein Lärm von
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