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Muss man als Optiker eine Brille tragen?
Interview mit Basil Brandenberg und Benjamin Matti
Frisch kommen sie daher, die beiden Filialen der Brillerei; die eine in Bern, die andere in Rig- gisberg, beide 2019 eröffnet. Aber auch ihre Inhaber, Basil Brandenberg und Benjamin Matti, sind nicht von gestern und sprühen nur so vor neuen Ideen. Weshalb sie sich gerade für diese Standorte entschie- den haben und wieso (fast) alle Optikerinnen und Optiker eine Brille tragen, verraten sie uns im ehrlichen Interview
mit Augenzwinkern.
Sehr wichtig und darum die erste Frage: Passt auf jede Nase eine Brille?
Basil Brandenberg: Ja. Benjamin Matti: Ja.
Klingt überzeugt. Wie verklickert ihr einer Kundin, wenn das bevorzugte Modell so gar nicht passt?
Benjamin: Ehrlich argumentativ. Das klappt eigentlich immer, da es ja gewisse Merk- male gibt, die beachtet werden sollten. Die sind ziemlich einleuchtend.
Basil: Und wenn sie diese Brille danach im- mer noch kaufen will, darf sie das natürlich. Einfach nicht verraten, woher sie stammt!
Findest du, dass Bebrillte intelligenter aussehen? Ganz ehrlich?
Basil: Ja. Es gibt Studentinnen und Studen- ten, die deswegen besser benotet werden.
Benjamin: Nicht zwingend. Die Brille kann aber die Erscheinung beeinflussen.
Ihr habt jahrelange Erfahrung in der Beratung. Macht ihr anhand des Stylings Vorschläge für gewisse Brillenmodelle? Also für den Hipster das eine, für die Öko-Begeisterte das andere?
Benjamin Matti ist überzeugter Holzbrillenträger. Sein aktuelles Lieblingsmodell stammt von der Marke ROLF aus dem Tirol. Er mag den Tragekom- fort und schätzt das Label mit seinen neuartigen Ideen und Entwicklungen.
Benjamin: Unbedingt. Es sind unter an- derem die unterschiedlichen Stile, die die Beratungen persönlich, interessant und ab- wechslungsreich machen.
Basil: Ja klar, das ist ja auch das Span- nende. Wobei diese beiden Typen ziemlich identisch sind.
Ihr seid beide Brillenträger.
Zufall oder Pflicht?
Basil: Natürlich keine Pflicht, aber rich- tige Fans tragen ja auch das Liibli vom Lieblingsverein.
Benjamin: Genau, was er meint, ist: Viele kommen durch die eigene Sehschwäche in Kontakt mit dem spannenden Beruf. Und so kommt es, dass eben doch viele eine Brille tragen.
Was ist eurer Meinung nach das Innova- tivste, was die Brillenbranche heute zu bieten hat?
Basil: Nebst der Brillerei? (lacht nicht) Brillen aus pflanzlichem Rohmaterial.
Benjamin: Im Moment bin ich ziemlich faszi- niert von den Brillengläsern von Enchroma, die Menschen mit einer Rot-Grün-Seh-
Basil Brandenberg trägt eine Brille von Andy Wolf aus Graz. Für ihn stimmt bei diesem Label das ganze Paket. Schwärmen tut er momentan auch für LARS, eine junge Firma aus der Region Bern.
schwäche helfen können, Farben zu sehen und zu unterscheiden. Die haben wir natür- lich im Sortiment.
Ich suche die passende Brille:
Weshalb komme ich zu euch?
Basil: Wir haben eine mutige Auswahl an Bril- len, nehmen uns Zeit, sind frisch. Reicht das?
Benjamin: Nein, so: Möchtest du in einem entspannten, gemütlichen Umfeld von top ausgebildeten Mitarbeiterinnen und Mit- arbeitern die neuesten Trends hören, die coolsten Brillen sehen und auch auf deiner Nase fühlen? Na dann.
Wir melden uns zurück aus der Werbe- unterbrechung. Was war das schönste und was das schlimmste Kundenfeed- back bisher?
Benjamin: Wenn Kundinnen und Kunden bewusst wieder zu mir wollen, fühle ich mich geschmeichelt. Und natürlich sind auch kritische Feedbacks sehr wichtig, da- mit wir reagieren können.
Basil: Bis jetzt war noch keines schlimm, gar kein Feedback macht aber keinen Spass. Also her mit der Kritik, wir können damit umgehen. Vielleicht.
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