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und Meeren führt zu viel Stickstoff zu ei- ner Überdüngung der Ökosysteme und übermässigem Algenwachstum. Heute eliminiert die ARA Basel pro Jahr 365 Ton- nen Stickstoff aus dem Abwasser, mit der Erweiterung werden es rund 1100 Tonnen sein. Der eliminierte Anteil steigt von 30% auf über 70%, damit entspricht die ARA Basel dem Stand der Technik und erfüllt die gesetzlichen Bestimmungen.
Als eine der grössten Abwasserreinigungs- anlagen der Schweiz ist die ARA Basel verpflichtet, künftig auch Mikroverunreini- gungen zu eliminieren. Dazu gehören Me- dikamentenrückstände, Chemikalien zur Schädlingsbekämpfung, Korrosionsschutz- mittel oder hormonaktive Substanzen. Mikroverunreinigungen können für Was- serlebewesen toxische Effekte haben. Zur Elimination dieser Mikroverunreinigungen hat man sich für eine Kombination aus Ozo- nung- und Pulveraktivkohlestufe mit nach- geschaltetem Sandfilter entschieden.
Die Klärschlammmenge und somit die Entsorgungskosten werden durch den Einbau einer Schlammfaulung stark redu- ziert. In der Schlammfaulung wird zudem Biogas produziert, welches dann wiederum für das städtische Gasnetz genutzt werden kann.
Das Abwasser der an die ARA Chemie an- geschlossenen Unternehmen ist deutlich weniger belastet als früher und unterschei- det sich nicht mehr merklich vom Abwasser,
das in der ARA Basel gereinigt wird. Nach dem Ausbau der ARA Basel sind die Vor- aussetzungen für einen verfahrensmässi- gen Zusammenschluss der beiden Anlagen erfüllt, und die biologische Reinigung des industriellen Abwassers wird auch in der ARA Basel möglich.
Die unumgängliche Totalerneuerung der ARA Basel hat den kompletten Umbau der gegenwärtigen Anlage im laufenden Be- trieb in verschiedenen Phasen zur Folge, da nicht genügend Platz zur Verfügung steht, um die neuen Anlageteile einfach hinzuzubauen.
Nach den Phasen der Machbarkeitsstu- die, Vorprojekt und Bauprojekt wurden die Ausgaben und die Baueingabe Ende 2018 bewilligt. Am 23.1.2019 fand der offizielle Spatenstich statt.
Die Bauarbeiten schreiten sehr gut voran. Die Inbetriebnahme der ersten Phase (me- chanische und biologische Stufe) ist im dritten Quartal 2021 geplant. Bisher werden Zeitplan und Budget eingehalten.
Bis zum Jahr 2024 wird dieses Gross- projekt realisiert. Dann kann der Rhein und somit auch die Umwelt einmal mehr auf- atmen, weil das Unsichtbare nicht mehr bedrohlich ist.
Ein überaus motiviertes Team – Umweltgedanken auf allen Gebieten
In der ProRheno AG steht der Umweltge- danke bei den knapp 40 Mitarbeitenden im- mer im Vordergrund.
Die Verbrennung von Klärschlamm produ- ziert eine Menge Wärme. Der Überschuss dieser Wärme fliesst seit Jahren in das Fern- wärmenetz der IWB und deckt auch einen Teil des Wärme- und Kältebedarfs des be- nachbarten Einkaufszentrums Stücki und des Stücki Business Park.
Solarstrom liefert Energie für die kom- munale Anlage, CO2-Emissionen werden vermindert, die Geruchs- und Lärmemis- sionen sind unter Kontrolle und die ange- schwemmten Amphibien finden eine neue Heimat in einem Biotop in der Langen Erlen.
    ProRheno AG
Grenzstrasse 15, 4019 Basel
Telefon +41 61 639 92 00 E-Mail info@prorheno.ch
 www.prorheno.ch
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