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Dandelion stellt bei der Pflege die Würde in den Mittelpunkt
 Ein Lachen auf dem Gesicht einer Bewohnerin bei der Aktivierungstherapie
Die Persönlichkeit von an Demenz erkrankten Menschen zu respektieren: Das ist das Ziel bei der Betreuung im Pflegeheim dandelion in Kleinbasel, das 2004 von einer Stiftung als ers- tes seiner Art in der Nordwest- schweiz eröffnet wurde.
Namensgeberin für das Demenzheim: der Löwenzahl oder die Pusteblume,
die auf Englisch dandelion genannt wird.
So wie bei der Pusteblume – im Schweizer- deutschen Löwenzahn genannt – nach der Blüte die Pflanzensamen vom Wind fortge- tragen werden, so schwinden auch geistige Fähigkeiten wie Denken und Gedächtnis, Orientierung und Sprache allmählich bei Menschen, die an einer Demenz erkranken. Da liegt es für ein Pflegeheim, das sich der Betreuung solcher Menschen widmet, nahe, zur Benennung die englische Bezeichnung für Pusteblume zu entlehnen. Diese lautet «dandelion». Unter diesem Namen wird an der Sperrstrasse 100 am rechten Rheinufer in Basel seit 2004 ein Pflegezentrum für Menschen mit Demenz geführt.
Privatstiftung als Trägerin
Es war bei seiner Eröffnung das erste Heim in der Nordwestschweiz, das sich gänzlich der Betreuung von Demenzkranken verschrieb und das bis heute tut. «Sicher und gebor- gen mit Demenz», steht auch gleich beim Eingang zur Pflegeinstitution. Der Grund- stein dafür wurde im Jahre 1976 von einer privaten Stiftung gelegt, die sechs Jahre zuvor gegründet worden war und in welche die 1893 von den Vorfahren erworbene Lie- genschaft an der Sperrstrasse eingebracht wurde. «Wir sind ein Kompetenzzentrum
zum Thema Demenz. Unser ganzes Haus ist darauf ausgerichtet», erklärt Geschäfts- führer Henri Gassler. Grossen Wert legt die Betreuungseinrichtung auf den Miteinbezug der Angehörigen ihrer Patientinnen und Pa- tienten und Tagesgäste. «Sie sind eigent- lich die Expertinnen und Experten», sagt der Geschäftsführer über die Angehörigen, die sich auf zwei Arten einbringen können. Im Angehörigenrat werden Fragen rund um Demenz beantwortet, Ängste genommen und der Austausch untereinander gefördert. Im Angehörigenforum steht der persönliche Austausch mit Verantwortlichen des Pfle- gezentrums zu ausgewählten Themen im Vordergrund.
Angehörige miteinbeziehen
«Wir wollen vom ersten Moment der Diag- nose bis über den Tod hinaus den Angehö- rigen eine Stütze sein», nennt Henri Gassler eine Maxime. Diese ist Teil der Vision 2025, die das dandelion bei einer Standortbe- stimmung erarbeitet hat. Im Zentrum ste- hen dabei neue Wohn- und Betreuungsfor- men für Demenzkranke. Für sie wurde als Pilotprojekt erstmals eine Ferienwoche in Wildhaus organisiert. Ein weiteres Ziel ist die Einrichtung betreuter Wohnmöglichkei-
 






















































































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