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                                    12 BEST OF BEST OF Promi Der Architekt hinter dem Schweizer Eishockey-ErfolgText und Intervie Rahel HegglinFoto: SIHFLars Weibel ist der wichtige Mann hinter den Schweizer Eishockey-Nationalmannschaften. Als Direktor Sport schafft er Strukturen, die langfristig Erfolg erm%u00f6glichen. Kraft tankt er mit seiner Familie in seinem kleinen Aargauer Paradies.Lars Weibel, wann hat Sie das Eishockeyfi eber gepackt?Als Kind sah ich ein Spiel und war sofort fasziniert vom schnellen Puck, den Schlittschuhen und der speziellen Dynamik. Die Ausr%u00fcstung der Goalies tat ihr %u00dcbriges. Ich konnte an nichts anderes mehr denken, bis meine Eltern mich f%u00fcrs Hockey anmeldeten. Da war ich ungef%u00e4hr acht Jahre alt.Nun sind Sie Direktor Sport beim Schweizerischen Eishockeyverband. Was sind Ihre Aufgaben und welche Werte pr%u00e4gen Ihre Arbeit?Ich verantworte den gesamten Sportbereich. Dazu geh%u00f6ren alle Frauen- und M%u00e4nnernationalteams, vom Nachwuchs bis zur A-Nati, den Breitensport und Talentsport. Ich arbeite eng mit Coaches, dem Bundesamt f%u00fcr Sport, Swiss Olympic und dem internationalen Verband zusammen. Meine Aufgabe ist es, Strukturen zu schaffen, die langfristig Erfolg erm%u00f6glichen. Mein F%u00fchrungsstil ist nach Werten ausgerichtet, die f%u00fcr mich wichtig sind. Das sind Ehrlichkeit, Transparenz und Konstanz. Ich m%u00f6chte, dass man Menschen ernst nimmt und respektvoll miteinander umgeht. Konsequenz bedeutet f%u00fcr mich nicht H%u00e4rte, sondern Ausdauer und Bestimmtheit. Das gilt sowohl im Sport wie auch im pers%u00f6nlichen Leben. Als F%u00fchrungsperson versuche ich, diese Haltung t%u00e4glich vorzuleben. Nur so kann man Vertrauen schaffen und gemeinsam wachsen.2026 stehen Olympia und die Heim-WM bevor. Wie gross ist die Vorfreude?Sehr gross, weil wir seit vielen Jahren darauf hinarbeiten. Die Heim-WM ist unser Leuchtturmprojekt, bei dem wir die Besten sein wollen. Olympia ist ohnehin das gr%u00f6sste Ziel im Eishockey neben dem Stanley Cup. In so kurzer Zeit beide Highlights zu erleben, ist eine Riesenaufgabe. Noch bleibt aber wenig Raum f%u00fcr Emotionen, weil die Vorbereitung alles fordert. Ich vergleiche es gerne mit einer Hochzeit oder Weihnachten: Zuerst gibt es unendlich viel zu organisieren, erst dann kommt der grosse Moment.Geboren: 1974Sternzeichen: Stier Aufgewachsen: WohlenZivilstand: VerheiratetKinder: zwei Kinder im Alter von 19 und 22 JahrenIn K%u00fcrze: Lars Weibel ist ein ehemaliger Schweizer Eishockeytorh%u00fcter, mehrfacher Meister und Torh%u00fcter des Jahres und heute Direktor Sport bei Swiss Ice Hockey. Er sieht es als Privileg, dass er auch nach seiner aktiven Karriere noch im Umfeld seines Lieblingssports arbeiten darf. Vermissen Sie manchmal auch das Leben als Eishockeytorh%u00fcter?Nein, gar nicht. Ich durfte alles erleben, was ich mir ertr%u00e4umt habe. Das gibt mir heute eine innere Ruhe. Ich habe volles Vertrauen in unsere Spieler und Coaches und geniesse es, mit den Besten der Welt zu arbeiten. Mein Interesse f%u00fcr Torh%u00fcter bleibt, weil es mein Spezialgebiet war. Aber insgesamt schaue ich heute viel mehr auf das ganze Team und die gemeinsamen Prozesse.Wo und wie tanken Sie neue Kr%u00e4fte und welche zuk%u00fcnftigen Ziele verfolgen Sie?Kraft tanke ich am besten mit meiner Familie. Wir haben im s%u00fcdlichsten Teil des Kantons Aargau ein kleines Paradies mit Haus und Pool. Es ist unser R%u00fcckzugsort und f%u00fchlt sich fast wie die Malediven zuhause an. Das gibt mir Ruhe und Balance neben dem intensiven Job. Zudem entdecke ich durch meine mittlerweile erwachsenen Kinder viele sch%u00f6ne Orte im Kanton, die ich sonst nie gesehen h%u00e4tte. Langfristig plane ich nicht zu weit. Im Moment gilt der volle Fokus den kommenden Highlights. Grunds%u00e4tzlich sehe ich mich auch in Zukunft im Sport, nahe bei Menschen. Wichtig ist, dass ich meine Arbeit mit Leidenschaft machen kann. Dass ich heute schon im siebten Jahr als Direktor Sport bei Swiss Ice Hockey t%u00e4tig bin, empfi nde ich als grosses Privileg. Solange mich diese Aufgabe begeistert, gebe ich alles daf%u00fcr.
                                
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