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BEST OF BEST OF Promi 132Text und Intervie Felix Engeli Foto: zVg Andres %u00abB%u00fcehli%u00bb Amb%u00fchl verabschiedete sich 2025 nach einer sehr erfolgreichen und langen Karriere von der grossen Eishockey-B%u00fchne. Schon zu Aktivzeiten war der Davoser eine Legende %u2013 nicht nur bei den HCD-Fans. Der bodenst%u00e4ndige B%u00fcndner %u00fcber seine Erfolge und Rekorde, seine Heimat und wohin die Reise weitergeht. Du bist ein Mann der Rekorde. Die meisten L%u00e4nderspiele f%u00fcr die Schweizer Nati, die meisten WM-Teilnahmen, die meisten Eins%u00e4tze in der National League. Auf welche Bestmarke bist Du besonders stolz?Rekorde sind nat%u00fcrlich cool und die Zahlen dazu eindr%u00fccklich. Aber was mir am meisten bleibt und bedeutet, sind die Erfolge mit der Mannschaft. Ich durfte sechsmal Schweizer Meister werden, holte in der Nati mit super Kameraden dreimal die WM-Silbermedaille. Das ist viel wichtiger.Dreimal WM-Silber. Ein grossartiger Erfolg %u2013 der auch ein bisschen weh tut? Bei der ersten Medaille hatte ich mich riesig gefreut. Ich dachte %u2013 wow %u2013 jetzt darf ich das tats%u00e4chlich miterleben. Man tr%u00e4umt ja von Medaillen, aber wagt nicht, damit zu rechnen. Die n%u00e4chsten zwei Silbermedaillen hatten dann schon etwas weh getan. Wir waren so nah an Gold dran. Es wird langsam Zeit, dass das Gl%u00fcck auf die Schweizer Seite f%u00e4llt. Ich schaffe es nicht mehr, aber ich glaube fest, dass es in naher Zukunft aufgehen wird.An der letzten WM warst Du mit 41 Jahren der %u00e4lteste Spieler %u2013 auch ein Rekord. Woher kommt Deine legend%u00e4re Langlebigkeit?Ich bin sicher von Natur aus eher robust gebaut. In der Kindheit waren wir viel unterwegs, draussen, in den Bergen. Das hat mir eine Grundausdauer gegeben, die ich mir nicht erst antrainieren musste. Und dann habe ich auch im Eishockey schon in jungen Jahren viel und gut trainiert. Das hat sicher auch dazu beigetragen, dass ich w%u00e4hrend meiner Karriere mehrheitlich verletzungsfrei blieb.Hattest Du als Kind mal andere Berufsw%u00fcnsche?Als ich mit sieben anfi ng, Hockey zu spielen, wusste ich, dass ich Hockeyaner werden will. Klar, wir hatten einen Bauernhof. Wenn man so aufw%u00e4chst und der Vater dir das Bauernleben vorlebt, will man das gleiche machen. Aber je %u00e4lter ich wurde, desto klarer wurde mir, dass ich nur Hockey spielen will.Hattest Du Rituale vor den Matches?Nein. Ich wollte mich vor einem Spiel nicht verkopfen. F%u00fcr mich war es einfacher, wenn ich locker war. Ich blieb ruhig und gelassen, h%u00f6rte auf mein Gesp%u00fcr. Wenn es losging, war ich dann voll da. Ich wollte nie zu viel %u00fcberlegen oder zu verkrampft sein mit irgendeinem Ritual. Das h%u00e4tte mich wohl blockiert.Du hast das Schweizer Eishockey gepr%u00e4gt. Wie hat umgekehrt das Eishockey Dich gepr%u00e4gt? Es hat mir extrem viel mitgegeben, vor allem in Juniorenzeiten. Von den Trainern kriegst du wichtige Werte mit, zum Beispiel wie man sich in einer Gruppe verh%u00e4lt. Es ist eine richtige Lebensschule. Ich glaube, es tut jedem Kind gut, wenn es in einem Sportclub ist oder %u00fcberhaupt Sport macht. Das ist viel wichtiger als manch anderes, was man meint, Kindern beibringen zu m%u00fcssen. Im Sport lernst du viele Dinge, die dir auch im Alltag helfen.Was macht Andres Amb%u00fchl, wenn er gerade nicht an Eishockey denkt?Ich bin sehr gerne in der Natur, im Wald oder z%u2019Berg mit der Familie und dem Hund. Ich mag das ruhige Leben. Es muss nicht zu viel laufen. Alles ein wenig langsamer und die Ruhe geniessen. Das sch%u00e4tze ich so sehr an meiner Heimat Davos. So hatte ich mich auch nach harten Matches am besten erholt: Nicht zu viel nachdenken, lieber mit dem Hund raus und dann auf die Couch (lacht).Wie sieht Dein Leben seit dem R%u00fccktritt aus? Wo geht die Reise nun hin?Momentan geniesse ich eine Auszeit. Einen trainingsfreien Sommer hatte ich schon lange nicht mehr. Ab Herbst 2025 kehre ich zum HC Davos zur%u00fcck, um mich dort zu engagieren. Ich freue mich sehr darauf, neue Sachen zu lernen und mich mit vollem Elan in neue Aufgaben zu st%u00fcrzen. Ich freue mich aber auch auf das %u00abnormale Leben%u00bb nach der Karriere, auf mehr Familienzeit, auch im Winter. Da liegt Skifahren bei den beiden T%u00f6chtern gerade im Trend. Mal schauen, ob mir meine Skischuhe noch passen (lacht).Geburtsdatum: 14. September 1983Schweizer Meister: 2002, 2005, 2007, 2009, 2012, 2015WM-Silber: 2001 (U18), 2013, 2024, 2025Lieblingsessen: RacletteLieblings-TV-Serie: Viele, z. B. The Blacklist. Momentan warte ich darauf, dass mal wieder was Gescheites kommt.In K%u00fcrze: Andres Amb%u00fchl ist ein ehemaliger Schweizer Eishockeyspieler, der zwischen 2000 und 2025 f%u00fcr den HC Davos und die ZSC Lions in der Schweizer National League spielte. Er gewann sechs Schweizer Meistertitel und drei Silbermedaillen bei Eishockey-Weltmeisterschaften.%u00abIch bin von Natur aus eher robust gebaut%u00bb

